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128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Supplementierung von Vitaminen und Spurenelementen nach malabsorptiven bariatrischen Eingriffen

Meeting Abstract

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  • Sophie Krüger - Stadtkrankenhaus Schwabach, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Schwabach
  • Thomas Horbach - Stadtkrankenhaus Schwabach, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Schwabach

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch249

doi: 10.3205/11dgch249, urn:nbn:de:0183-11dgch2497

Veröffentlicht: 20. Mai 2011

© 2011 Krüger et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Zur effektiven Behandlung der morbiden Adipositas werden bei bariatrischen Eingriffen die Effekte der Restriktion und Malabsorption genützt. Bei den malabsorptiven Verfahren treten neben der angstrebten reduzierten Absorption von Fetten auch Defizienzen von Vitaminen und Spurenelementen auf. Ein sorgfältiges Monitoring und eine gezielte, adäquate Substitution ist daher von höchster Wichtigkeit zur Vermeidung von Folgeschäden.

Material und Methoden: Untersucht wurden 50 Patienten (41 Frauen, 9 Männer) mit einer Adipositas Grad III (Body mass index (BMI) von 41,2 kg/m2 - 70 kg/m2). Die durchgeführten Verfahren waren der laparoskopische Roux-en-Y-Gastric Bypass (48-mal) und die laparoskopische Schlauchmagenbildung (2-mal). Alle Patienten erhielten postoperativ eine Vitaminsupplementierung mit einer Tablette eines Standardpräparates pro Tag und eine Vitamin B12-Substitution alle 3 Monate. Die Nachsorgeuntersuchungen erfolgten nach 1, 6 und 12 Monaten. Es wurden die Werte für Eisen, Calcium, Magnesium, Zink, Folsäure, Vitamin B12, PTH, Vit. B1, B2, B6 und Vitamin D erfasst.

Ergebnisse: Die kontrollierten Werte für Calcium, Vitamin B1 und B2 waren bei allen 50 Patienten immer normwertig. Nur vereinzelte Patienten hatten einen erhöhten Substitutionsbedarf für Vitamin B12 und Magnesium. PTH, Eisen und Vit. B6 waren bei 20% der Patienten erniedrigt. Die Supplementierung von Folsäure war nach 12 Monaten nur noch bei 1/10 der Patienten erforderlich. Bei Zink und Vitamin D fiel eine Steigerung der Anzahl substitutionspflichtiger Patienten im follow-up auf, bei den 12-Monats-Kontrollen waren jeweils über die Hälfte aller Patienten substitutionsbedürftig. Ein Unterschied zwischen Sleeve und Bypass-Patienten ließ sich nicht feststellen.

Schlussfolgerung: Die derzeitige Standardsupplementierung von Spurenelementen und Vitaminen nach malabsorptiven bariatrischen Eingriffen ist vielfach nicht ausreichend. Die Patienten bedürfen der engmaschigen Nachsorge und bedarfsadaptierten Substitution. Die Entwicklung spezieller Supplementregime und Substrate für postbariatrische Patienten muss Gegenstand weiterer Forschung sein.