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128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Morphologische und funktionelle Veränderungen nach Sleeve-Gastrektomie: Dilatation, thorakale Migration und veränderte Motilität

Meeting Abstract

  • Simon Küsters - Universitätsklinik Freiburg, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Freiburg
  • Tobias Baumann - Universitätsklinik Freiburg, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Freiburg
  • Jodok Grueneberger - Universitätsklinik Freiburg, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Freiburg
  • Dorothea Suesslin - Universitätsklinik Freiburg, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Freiburg
  • Goran Marjanovic - Universitätsklinik Freiburg, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Freiburg
  • Wojciech Karcz - Universitätsklinik Freiburg, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Freiburg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch248

doi: 10.3205/11dgch248, urn:nbn:de:0183-11dgch2486

Veröffentlicht: 20. Mai 2011

© 2011 Küsters et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Im Jahr 2009 wurden in Deutschland etwa 1000 Sleeve-Gastrektomien durchgeführt. Die Patienten zeigen im 3-jährigen Verlauf im Mittel einen guten Gewichtsverlust. Bei einigen Patienten kommt es allerdings auch zu unerwünschten Nebenwirkungen. Während in den ersten Monaten nach der Operation vor allem Refluxsymptome und Regurgitationen beobachtet werden gibt im längeren Verlauf besonders der unzureichender Gewichtsverlust oder die erneute Gewichtszunahme Anlass zu weiterer Diagnostik. Über anatomische und funktionelle Veränderungen im Verlauf nach Sleeve-Gastrektomie ist bislang nur wenig bekannt.

Material und Methoden: Siebenundzwanzig Patienten mit unklaren abdominellen Beschwerden und unzureichendem Gewichtsverlust nach Sleeve-Gastrektomie erhielten ein CT des Abdomens mit 3D-Rekonstruktion und Auswertung von Volumen und Morphologie des Magens. Fünf Patienten erhielten vor, direkt nach und 6 Monate nach der Operation ein MRT des Abdomens zur Bestimmung der Magenmotilität.

Ergebnisse: Es zeigte sich eine Korrelation von Volumen, Länge und Durchmesser der Schlauchmägen mit der Zeit nach Operation, somit eine Dilatation im Laufe der Zeit. Weiterhin zeigt sich der Schlauchmagen bei 10 von 23 Patienten teilweise in den Thorax hinein verschoben, diese thorakale Migration ging mit einem vermehrten Auftreten von Refluxsymptomen einher. In den Untersuchungen der Magenmotilität mittels MRT konnte gesehen werden, dass das Antrum nach der Operation eine schnellere Peristaltik aufweist, während der Schlauchmagen selber keinerlei Peristaltik zeigt.

Schlussfolgerung: Die durchgeführten Untersuchungen geben Einblick in morphologische und funktionelle Veränderungen im Verlauf nach Sleeve-Gastrektomie. Erstmals wurde die thorakale Migration und veränderte Peristaltik des Magens nach Sleeve-Gastrektomie dargestellt (Abbildung 1 [Abb. 1]). Zur Vermeidung einer Refluxsymptomatik sollte der Schlauchmagen am Hiatus fixiert und das Antrum belassen werden um eine aktive Magenentleerung zu erhalten.