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128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Videoassistierte thorakoskopische (VATS) anatomische Lungenresektionen in Lernphase: Indikationen und Ergebnisse

Meeting Abstract

  • Tamas Szöke - Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg, Klinik für Thoraxchirurgie, Regensburg
  • Christian Grosser - Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg, Klinik für Thoraxchirurgie, Regensburg
  • Rudolf Schemm - Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg, Klinik für Thoraxchirurgie, Regensburg
  • Rainer Neu - Universität Regensburg, Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie, Regensburg
  • Hans-Stefan Hofmann - Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg, Klinik für Thoraxchirurgie, Regensburg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch217

doi: 10.3205/11dgch217, urn:nbn:de:0183-11dgch2171

Veröffentlicht: 20. Mai 2011

© 2011 Szöke et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Der Zweck dieser Studie war die Bewertung der ersten Ergebnisse videothorakoskopischer anatomischer Resektionen in unserer Klinik.

Material und Methoden: Zwischen 1.11.2008 und 31.8.2010 wurden 31 VATS anatomische Resektionen (29 Lobektomien, eine Bilobektomie und eine Lingularesektion) bei 18 Männern und 13 Frauen durchgeführt. Die Indikation war in 28 Fällen NSCLC mit präoperativem klinischem Stadium I-II, bei 2 Patienten ein Karzinoidtumor und in einem Fall Aspergillom. Das durschnittliche Alter war 68,3 Jahre (47-81).

Bei der Operationen wurden routinemäßig zwei Trokarzugänge und ein zusätzlicher 4-5 cm langer Schnitt im 5. ICR benutzt. Bei allen Patienten mit malignem Tumor wurde nach Resektion des Tumors die radikale Lymphadenektomie durchgeführt.

Ergebnisse: Die Konversionsrate war 16,1% (Parenchymverletzung und –blutung n=2, R1-Situation n=1, vergrösserte hiläre Lymphknoten n=2). Folgende intraoperative Komplikationen wurden thorakoskopisch gelöst: Verletzung der Pulmonalarterie bei zwei Patienten, Verletzung der oberen Lungenvene, bzw. Einriss des Bronchusstumpfes bei jeweils einem Patienten. Die OP-Dauer lag zwischen 90 und 330 Minuten (Durchschnitt 217 Minuten). Bei Tumorpatienten war jede Resektion radikal, die Anzahl der entfernten Lymphknoten betrug durchschnittlich 21,5 (12-44).

Bei acht (30,7%) Fällen wurden postoperative Komplikationen beobachtet. Die Rate der Bronchusstumpinsuffizienz betrug auf 3,8% (1/26), der Patient konnte konservativ behandelt werden. Eine Revision wurde bei persistierender Fistelung durchgeführt. Eine 81-jährige Patientin starb an Herzversagen postoperativ (1/26, 3,8%).

Schlussfolgerung: Die Komplikationsrate der videoassistierten anatomischen Resektionsverfahren ist ähnlich wie bei offener Resektionen. Dieses Verfahren ermöglicht radikale onkologische Resektion mit mediastinaler Lymphadenektomie. Nach unseren Erfahrungen sind die VATS- Lungenresektionen auch schon in der Lernphase sichere und onkologisch vertretbare Eingriffe.

Wir konnten unseren Anteil videoassistierter Lobektomien beim Bronchialkarzinom mit Stadium I-II von 11,5%, in 2009 auf 38,8% in 2010 steigern.