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128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Arthroskopische Materialentfernung nach winkelstabiler Plattenosteosynthese am proximalen Humerus

Meeting Abstract

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  • J. Christoph Katthagen - Diakoniekrankenhaus Friederikenstift gGmbH, Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Hannover

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch196

doi: 10.3205/11dgch196, urn:nbn:de:0183-11dgch1962

Veröffentlicht: 20. Mai 2011

© 2011 Katthagen.
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Gliederung

Text

Einleitung: Nach plattenosteosynthetisch versorgten proximalen Humerusfrakturen wird bei bis zu 25% der Patienten eine Materialentfernung (ME) notwendig. Die von uns entwickelte neue Technik der arthroskopischen ME bietet im Vergleich zur offenen ME die Vorteile der minimal invasiven Chirurgie. Zudem wird die Therapie intraartikulärer Begleitpathologien ermöglicht. Diese Studie stellt die ersten Ergebnisse nach arthroskopischer ME im Vergleich zur offenen Technik dar.

Material und Methoden: Eine prospektive Serie von 40 konsekutiv behandelten Patienten erhielten eine Materialentfernung und Arthrolyse nach Plattenosteosynthese bei proximaler Humerusfraktur. Die Indikation zur Materialentfernung erfolgte bei Bewegungseinschränkung, Schraubenperforation sowie Materialdislokation und Materialimpingement. 30 Patienten (medianes Alter 63 (30-82) Jahre) erhielten eine arthroskopische Materialentfernung, zehn Patienten (medianes Alter 53 (34-76) Jahre) erhielten eine offene ME. Median 10 Monate postoperativ wurden die subjektive Patientenzufriedenheit, der Constant Murley Scores (CMS) und der Simple Shoulder Test erhoben.

Ergebnisse: Mit der arthroskopischen ME wurden vergleichbare erste Ergebnisse wie nach offener ME erreicht. Zwischen dem CMS beider Gruppen bestand kein signifikanter Unterschied. Das Ausmaß der aktiven Schulterabduktion, Flexion und Außenrotation zeigte postoperativ in beiden Gruppen eine signifikante Verbesserung. Im Simple shoulder Test zeichneten sich Vorteile für die arthroskopische ME ab. Zudem bestand nach arthroskopischer ME eine höhere subjektive Zufriedenheit sowie eine schnellere Schmerzreduktion und Mobilisation. Die Auswertung der perioperativen Daten zeigte einen geringeren Blutverlust in der Gruppe der arthroskopischen ME. Bei 85% der arthroskopisch operierten Patienten bestanden intraartikuläre Begleitpathologien.

Schlussfolgerung: Die arthroskopische ME bietet alle Vorteile der minimalinvasiven Chirurgie und vergleichbare erste Ergebnisse wie die offene ME. Hierbei wird zusätzlich die Therapie intraartikulärer Begleitpathologien ermöglicht. Die subjektive und objektive Zufriedenheit der Patienten ist hoch. Die Technik kann durch arthroskopisch tätige Schulterchirurgen in der beschriebenen Weise problemlos durchgeführt und etabliert werden.