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128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Bedeutung der Schenkelhalsschraubenposition bei pertrochantären Femurfrakturen – ein biomechanischer Vergleich von Gamma3- (Stryker) als 1- und dem Trigen Intertan (S&N) als 2- Schraubensystem

Meeting Abstract

  • Jakob V. Nuechtern - Universätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Unfallchirurgie, Hamburg
  • Andreas Ruecker - Universätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Unfallchirurgie, Hamburg
  • Kay Sellenschloh - Technische Universität Hamburg-Harburg, Biomechanik, Hamburg
  • Martin Rupprecht - Universätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Unfallchirurgie, Hamburg
  • Klaus Pueschel - Universätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Rechtsmedizin, Hamburg
  • Michael M. Morlock - Universätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Unfallchirurgie, Hamburg
  • Johannes M. Rueger - Universätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Unfallchirurgie, Hamburg
  • Wolfgang Lehmann - Universätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Unfallchirurgie, Hamburg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch117

doi: 10.3205/11dgch117, urn:nbn:de:0183-11dgch1176

Veröffentlicht: 20. Mai 2011

© 2011 Nuechtern et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Versorgung von u.a. durch Osteoporose bedingten pertrochantären Femurfrakturen ist in unfallchirurgischen Kliniken eine der am häufigsten durchgeführten Prozeduren.Der Gamma-Nagel als Ein-Schraubensystem und mittlerweile der Trigen Intertan als zwei Schraubensystem sind häufig angewandte Versorgungen bei pertrochantären Femurfrakturen. Die häufigste Versagensursache von Systemen mit einer Schenkelhalsschraube oder in Kombination mit einer weiteren Kompressions/ Antirotationsschraube ist das Durchschneiden der tragenden Schenkelhalsschraube durch den Femurkopf („cutting-out“). Laut Literatur sind prädisponierend für das Cutting out die anterior/ superioren, sowie die posterioren Positionen der Schenkelhalsschrauben. Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, einen biomechanischen Vergleich anzustellen, der einen Vorteil bei einem Ein- oder einem Zwei-Schraubensystem bei zentraler und dezentraler Platzierung der tragenden Schenkelhalsschrauben gegenüber dem anderen System zeigt.

Material und Methoden: Die Systeme wurden in postmortem entnommene humane Femora bei einem rotations-instabilen AO A2.3 Frakturmodell implantiert. Die Schenkelhalsschrauben wurden in posteriorer, in anterior/superiorer Position eingebracht und mit der zentralen, empfohlenen Position (je n=4) verglichen. Es wurde bei der Implantation der Systeme auf einen geringen Tip-Apex-Abstand geachtet. Zur Simulation der Belastung in-situ erfolgte eine zyklische sinusförmige Belastung mit 10.000 Lastwechseln in einer Materialprüfmaschine. Danach wurde die maximal mögliche Belastung durch kontinuierliche Drucksteigerung bis zum Versagen der Versorgungen ermittelt. Ein Votum der zuständigen Ethik-Kommission besteht.

Ergebnisse: Präparate, die mit einer Gamma3 Osteosynthese versorgt wurden, versagten während der zyklischen Belastung eines in posteriorer und zwei in anterioren Positionen. Trigen Intertan versorgte Femora versagten je einer in einer anterioren und in einer posterioren Schraubenposition.

Die Maximalkräfte überschritten bei beiden Systemen deutlich das Doppelte des Körpergewichtes eines normalgewichtigen Patienten. Die Versagenslasten waren bei den Intertan versorgten Präparaten in allen Positionen der Schenkelhalsschraube etwas größer als bei den Gamma3 versorgten Knochen.

Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse bestätigen die zentrale Position als die ideale Schenkelhalsschraubenposition bei beiden Systemen. Bei dezentraler Positionierung der Schenkelhalsschraube erlaubt das Zwei-Schraubensystem Trigen Intertan unseren Untersuchungen nach etwas größere Kräfte, als das Gamma3-System.