gms | German Medical Science

128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Matrixassoziierte autologe Chondrozytentransplantation (MACT) bei vollschichtigen Knorpeldefekten am Kniegelenk: Prospektiv kontrollierte Studie zum Vergleich Femurkondylus – Retropatellar

Meeting Abstract

  • Torsten Schattenberg - Universitätsmedizin Mannheim, Orthopädisch-Unfallchirurgisches Zentrum, Mannheim
  • Philipp Gerwien - Universitätsmedizin Mannheim, Orthopädisch-Unfallchirurgisches Zentrum, Mannheim
  • Benjamin Helmert - Universitätsmedizin Mannheim, Orthopädisch-Unfallchirurgisches Zentrum, Mannheim
  • Katharina Laber - Universitätsmedizin Mannheim, Orthopädisch-Unfallchirurgisches Zentrum, Mannheim
  • Hanns-Peter Scharf - Universitätsmedizin Mannheim, Orthopädisch-Unfallchirurgisches Zentrum, Mannheim
  • Stefan Fickert - Universitätsmedizin Mannheim, Orthopädisch-Unfallchirurgisches Zentrum, Mannheim

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch107

doi: 10.3205/11dgch107, urn:nbn:de:0183-11dgch1071

Veröffentlicht: 20. Mai 2011

© 2011 Schattenberg et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Matrix-assoziierte Chondrozytentransplantation (MACT) wird zur Behandlung von vollschichtigen Knorpeldefekten eingesetzt. Nach Einführung der MACT stehen mehrere Trägermaterialien zur Verfügung. Inwiefern sich im klinischen Verlauf auch die Lokalisation des Defektes auf das postoperative Outcome auswirkt, wurde noch nicht detailliert analysiert. Im Rahmen dieser prospektiv-kontrollierten Studie sollte der klinische Verlauf nach MACT über den Zeitraum von 2 Jahren anhand relevanter subjektiver Funktionsscores evaluiert werden. Dabei sollte auch die Lokalisation des Defektes (retropatellar oder femoral) hinsichtlich der Bedeutung für den weiteren Verlauf beurteilt werden.

Material und Methoden: Zwischen 2006 und 2009 wurden 82 Patienten mit vollschichtigen Knorpelschäden (ICRS 3a-4) in diese Studie aufgenommen. Die Defekte wurden mittels ARTROcell 3D® (Firma Codon, n=48), bzw. Novocart 3D® (Firma TETEC, n=34) therapiert. Bei der Auswertung erfolgte sowohl eine Klassifikation nach Defektgröße als auch eine Einteilung in Gruppen mit femoral, retropatellar oder multipel lokalisierten Defekten. Postoperative klinische Kontrollen erfolgten nach 6 Wochen sowie nach 3, 6, 12 und 24 Monaten. Die Beurteilung des klinisch-subjektiven Outcomes erfolgt über IKDC und SF-36; weitere Bewertungssysteme sind Lysholm Score, Tegner-Aktivitätsscore und Visuelle-Analog-Scala. Die gewonnenen Daten wurden mittels PASW 18 Statistics ausgewertet (Kruskal-Wallis-Test, Wilcoxon-Test), wobei p-Werte < 0.05 als statistisch signifikant gewertet wurden.

Ergebnisse: Bei der Auswertung der untersuchten Funktionsscores ist über den Verlauf von 2 Jahren nach MACT eine statistisch signifikante Verbesserung zu erkennen. Dabei war die größte Verbesserung in den Funktionsscores bereits in den ersten 6 Monaten nach MACT zu verzeichnen. Die Defektlokalisation alleine hatte keinen signifikanten Einfluss.

Schlussfolgerung: In den untersuchten Funktionsscores nach MACT war nach zwei Jahren eine signifikante Verbesserung zu verzeichnen. Die positiven Auswirkungen auf die Ergebnisse nach stattgehabter MACT sind in den ersten postoperativen 6 Monaten am deutlichsten zu bemerken. Die Lokalisation des Knorpeldefektes hatte in dieser Studie keinen signifkanten Einfluss.