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128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Minimalinvasive Operationstechnik mit winkelstabiler Plattenosteosynthese bei proximalen Humerusfrakturen

Meeting Abstract

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  • Rupert Ketterl - Klinikum Traunstein, Abteilung für Unfallchirurgie und Orthopädische Chirurgie, Traunstein

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch106

doi: 10.3205/11dgch106, urn:nbn:de:0183-11dgch1068

Veröffentlicht: 20. Mai 2011

© 2011 Ketterl.
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Gliederung

Text

Einleitung: Zur Versorgung proximaler Humerusfrakturen werden zunehmend winkelstabile Plattenosteosynthesen durchgeführt. Auch unter Verwendung winkelstabiler Implantate sind spezielle perioperative und frühpostoperative Komplikationen nachweisbar die zu Beeinträchtigungen des Behandlungsergebnisses führen. Durch Modifikation der Operationstechnik sollten sich die funktionellen Ergebnisse verbessern lassen. Seit Oktober 2007 steht für das bei uns angewandte Implantat ein Zielbügel für die Durchführung einer minimalinvasiven Operationstechnik zur Verfügung. Die Analyse der ersten konsekutiven 100 Patienten mit MIOP sollte Hinweise für die erwarteten Vorteile bei Anwendung dieser Operationstechnik aufzeigen.

Material und Methoden: 100 Patienten (69 Frauen, 31 Männer)mit Humeruskopffrakturen (Ausnahme Luxationsfrakturen), Alter 74,8 (27 – 95) Jahre, wurden in minimalinvasiver Operationstechnik (MIOP) plattenosteosynthetisch versorgt. Die Einbringung der Platte erfolgte nach geschlossener Reposition über einen Deltoid-Split-Zugang. Die Besetzung der Schrauben im Kopfanteil der Platte erfolgte über den angebrachten Zielbügel, vorwiegend über den Deltoid-Split-Zugang. Die Stabilisierung der Fragmente konnte durch die Einbringung von mindestens 5 winkelstabilen Schrauben erreicht werden. Die Schrauben im Schaftbereich wurden über gesonderte Stichinzisionen perkutan unter Verwendung des Zielbügels eingebracht. Nach Komplettierung der Osteosynthese unter entsprechender radiologischer Kontrolle in zwei Ebenen erfolgte in den Fällen einer 3- und 4-Teile-Fraktur die zusätzliche dynamische Fixation der Rotatorenmanschettenanteile an die Platte. Die Ergebnisse dieser Patientengruppe wurden mit 100 Patienten aus dem Zeitraum Januar 2006 – September 2007 verglichen, die wegen vergleichbarer Frakturen mit dem selben Implantat, jedoch in offener Operationstechnik (OOP) über einen deltoideo-pectoralen Zugang stabilisiert wurden.

Ergebnisse: Mit Einführung der minimalinvasiven Operationstechnik konnte eine signifikante Verkürzung der Operationsdauer sowie der Krankenhausaufenthaltsdauer erzielt werden. Es war mit dieser Operationstechnik ein verminderter intraoperativer Blutverlust und eine reduzierte postoperative Schmerzempfindung sowie eine bessere Beweglichkeit zu erreichen. Die Komplikationsrate zeigte sich unter Verwendung der minimalinvasiven Operationstechnik erniedrigt (siehe Tabelle 1 [Tab. 1]).

Schlussfolgerung: Die Osteosynthese mit winkelstabilen Platten unter Verwendung einer minimalinvasiven Operationstechnik führt im Vergleich zum offenen Vorgehen zu primär besseren Ergebnissen. Die primär vorliegenden funktionellen Vorteile, die niedrigere Komplikationsrate und die verminderte Schmerzhaftigkeit sind im weiteren Behandlungsverlauf nicht mehr in der ursprünglichen Form nachweisbar.