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128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Ist die Kyphoplastie bei der osteoporotischen Fraktur rentabel?

Meeting Abstract

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  • Axel Prokop - Klinikum Sindelfingen-Böblingen, Unfallchirurgie, Sindelfingen
  • Marc Chmielnicki - Kliniken Sindelfingen, Unfallchirurgie, Sindelfingen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch100

doi: 10.3205/11dgch100, urn:nbn:de:0183-11dgch1003

Veröffentlicht: 20. Mai 2011

© 2011 Prokop et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Kyphoplastie ist ein etabliertes Verfahren zur Behandlung der osteoporotischen Sinterungsfraktur. Die Kyphose und die Schmerzen lassen sich lindern und Arztbesuche einschränken. Die Materialkosten für das Kyphoplastieset sind aber hoch und betragen zur Zeit deutlich über 3000.-€ zuzüglich Mehrwertsteuer. Das generierte DRG erlöst knapp über 6000.-€. Fast die Hälfte des Ertrages wird somit für Materialkosten reinvestiert. Ist die Kyphoplastie so kostendeckend möglich?

Material und Methoden: Anhand von 118 Patienten aus dem Jahr 2009, die in unserer Klinik eine Kyphoplastie eines Wirbelkörpers erhielten wurde eine Berechnung durchgeführt.

Alle Prozesse von der ersten Untersuchung bis zur Entlassung wurden aufgelistet und in Patientenpfade dokumentiert. Die täglichen Personen- und Zeitaufwendungen wurden rekonstruiert und getrennt nach Berufsgruppen aufgelistet. Die Gehälter der verschiedenen Personengruppen und die anfallenden Materialkosten der Klinik wurden berücksichtigt. Alle anfallenden Kosten der nötigen Aufwendung, diagnostischen Untersuchungen, Maßnahmen im OP und die Kosten der Infrastruktur (Physiotherapie, Sozialdienst, Verwaltung, Gebäude, Energie, Essen, Reinigung, etc.) wurden anhand der verschiedenen Kostenstellen ermittelt und verrechnet.

Die Personalkosten wurden getrennt nach ärztlichem Dienst, Pflege und medizinisch technischer Dienst berücksichtigt. Bei den Sachkosten wurden die hausinternen Einkaufspreise berücksichtigt.

Ergebnisse: Bei 118 Patienten wurden 2009 Kyphoplastien einer Etage durchgeführt. Die mittlere Verweildauer betrug 6 Tage. Pro Patient wurden 6198,77€ erlöst. Bei Materialkosten von 3134,99€ (53%) fielen Personalkosten von 1552,86€ (26%) an. Die Personalkosten setzten sich aus dem ärztlichen Dienst (8Std. 52 min. =551,93€), der Pflege (20 Std. 9 min. = 629,69€) und dem medizinisch technischer Dienst (11 Std. 15 min. = 371,24€) zusammen.

Die Gesamtkosten betrugen bei unseren Patienten 5868,23€. Bei dem DRG Erlös von 6189,77€ verblieben pro Patient 321,54€ als Erlös in unserem Krankenhaus pro Patient.

Schlussfolgerung: Die Kyphoplastie war kostendeckend möglich.