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128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Radiologische Ergebnisse nach Tibiakopfumstellungsosteotomie (OWHTO) und Messgenauigkeit mit mediCAD II

Meeting Abstract

  • Johannes Müller - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Tübingen, Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Tübingen
  • Dirk Albrecht - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Tübingen, Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Tübingen
  • Christoph Emanuel Gonser - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Tübingen, Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Tübingen
  • Andreas Badke - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Tübingen, Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Tübingen
  • Steffen Schröter - Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Tübingen, Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Tübingen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch099

doi: 10.3205/11dgch099, urn:nbn:de:0183-11dgch0995

Veröffentlicht: 20. Mai 2011

© 2011 Müller et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die open wedge high tibial osteotomy (OWHTO) wird therapeutisch bei einer medialen Gonarthrose oder Knorpelschaden mit Genu varum durchgeführt. Radiologische Auswertungen bzw. Winkelbestimmungen werden nach unterschiedlichen Kriterien vorgenommen. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die anatomischen und mechanischen Winkel nach Dror Paley vor und nach OWHTO zu bestimmen und die Messgenauigkeit am digitalen Röntgenbild mit einer Planungssoftware im Verlauf untersucht.

Material und Methoden: Bei n=51 Patienten mit medialer Gonarthrose oder medialem Knorpelschaden und Genu varum wurde eine OWHTO mit trikortikalen Beckenkammkeilen durchgeführt. Die Nachuntersuchung beinhaltet Ganzbein- und Kniegelenksaufnahmen in zwei Ebenen sowie jeweils prä- und postoperativ. Es wurden folgende Winkel bestimmt: mTFA (mechanical tibiofemoral angle), aTFA (anatomical tibiofemoral angle), aLDFA (anatomical lateral distal femor angle), aMPTA (anatomical medial proximal tibial angle), aLDFA (anatomical lateral distal femur angle), mMPTA (mechanical medial proximal tibial angle), mLDTA (mechanical lateral distal tibial angle), tibial slope und AMA. Die Ausmessung erfolgte mit mediCAD II. Als Test kam der gepaarte Student t Test zur Anwendung (α=0,05).

Ergebnisse: Im Kollektiv waren n=32 Männer und n=19 Frauen (48±10 Jahren). Die durchschnittliche Nachuntersuchung erfolgte nach 72±15 Monaten. Der mTFA stieg von -6,1±4,3 auf -0,6±3,5 (p<0,0001) und der aTFA von 1,5±5,1 auf 7,1±3,5 (p<0,0001) an. Entsprechend stieg der aMPTA von 86,9±5,2 auf 91,6±4,4 (p<0,0001) und der mMPTA von 86,1±4,1 auf 90,5±4,0 (p<0,0001) an. Der tibial slope war präoperativ 7,6±4,6 und postoperativ 8,1±3,8 (n.s.). Eine signifikante Veränderung von aLDFA, aLDTA, mLDFA, mLDTA und AMA fand nicht statt.

Schlussfolgerung: Durch die OWHTO wurde eine Korrektur der Beinachse (mTFA, aTFA) erreicht. Präoperativ waren mMPTA und aMPTA im Normbereich und stieg durch die OWHTO erwartungsgemäß an. Es fand sich eine gute Intraobserver-Reliabilität mit der Planungssoftware mediCAD II. Die Software wird als geeignet angesehen um radiologische Winkelmessungen an Ganzbeinaufnahmen durchzuführen.