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128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Stellenwert der 3D-Computer-assistierten Visualisierung im Rahmen der Risikoanalyse von Patienten mit zentralem Lungentumor

Meeting Abstract

  • Stefan Limmer - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Klinik für Chirurgie, Lübeck
  • Volker Dicken - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Klinik für Chirurgie, Lübeck
  • Christina Stöcker - Fraunhofer MeVis, Institute for Medical Image Computing, Bremen
  • Nicholas Wendt - Fraunhofer MeVis, Institute for Medical Image Computing, Bremen
  • Peter Kujath - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Klinik für Chirurgie, Lübeck
  • Stefan Kraß - Fraunhofer MeVis, Institute for Medical Image Computing, Bremen
  • Martin Hoffmann - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Klinik für Chirurgie, Lübeck
  • Heinz-Otto Peitgen - Fraunhofer MeVis, Institute for Medical Image Computing, Bremen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch039

doi: 10.3205/11dgch039, urn:nbn:de:0183-11dgch0399

Veröffentlicht: 20. Mai 2011

© 2011 Limmer et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Das axiale 2D CT des Thorax bildet den Standard in der präoperativen Bildgebung bei zentralen Lungentumoren. Für die Herzchirurgie wurde beeindruckend gezeigt, daß durch 3D Bildgebung in 2/3 aller komplexen Eingriffe die Operationsstrategie modifiziert wurde. Mit der 3D Visualisierung von CT Daten mittels Computer-assistierter Analyse (Fraunhofer MeVis©, Bremen) steht dem Thoraxchirurgen nunmehr ein hochwertiges diagnostisches Instrumentarium zur individuellen Strategieplanung zur Verfügung.

Material und Methoden: Retrospektive Analyse aller Patienten mit zentralem Lungentumor und geplanter Majorresektion. 36 Patienten (24 männlich, 12 weiblich, Altersrange 41-83 Jahre, Mittel 65.2 ±10.8 Jahre) wurden in die Studie aufgenommen. Thorax CT Daten wurden akquiriert, drei-dimensional rekonstruiert und mittels spezieller Software-Assistenten (Fraunhofer MeVis©, Bremen) visualisiert. Nach Durchführung der quantitativen und qualitativen Tumor- und Lungenparenchymanalyse wurden die 3D Daten präoperativ mit den konventionellen 2D Daten verglichen und die operative Strategie festgelegt.

Ergebnisse: Anhand der Risikoanalyse wurden 30 der 36 Patienten operiert. 20 Patienten hatten ein Lungenkarzinom, davon 6 Patienten im Stadium Ia/b, 5 im Stadium IIa/b, 4 Patienten Stadium IIIa und 7 Patienten Stadium IIIb. Der mediane stationäre Aufenthalt betrug 8.5 ±33 Tage, die 30-Tagesletaliät 0 %. Die 3D Visualisierung führte in 46 % der Fälle zu einer Modifikation der präoperativen Stadieneinteilung und der Vorgehensweise.

Schlussfolgerung: Die Computer-assistierte Rekonstruktion von CT Daten ist ein qualitatitv und quantitativ hochwertiges Diagnostikum im Rahmen von Operationsplanung und Risikoanalyse bei Patienten mit zentralen Lungentumoren. Ein modulares Werkzeug wie die 3D Visualisierung erlaubt dem Thoraxchirurgen, eine präzise individualisierte Therapieform und Operationstaktik festzulegen.