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128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Prä-operatives CRP als prädiktiver Marker für die Morbidität und Mortalität nach anatomischer Lungenresektion bei Bronchialkarzinom

Meeting Abstract

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  • Frank Beckers - Kliniken der Stadt Köln, Lungenklinik, Köln
  • Erich Stoelben - Kliniken der Stadt Köln, Lungenklinik, Köln

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch037

doi: 10.3205/11dgch037, urn:nbn:de:0183-11dgch0371

Veröffentlicht: 20. Mai 2011

© 2011 Beckers et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Das CRP gehört zu den Akut-Phase Proteinen. Der Zusammenhang zwischen prä-operativem CRP-Wert und peri- und postoperativer Morbidität und Mortalität ist nur in wenigen, v.a. kardiochirurgischen Arbeiten untersucht worden. Wir untersuchen diesen Zusammenhang an einem Kollektiv von Patienten mit anatomischer Lungenresektion bei Bronchialkarzinom.

Material und Methoden: Auswertung von 1229 Patienten die im Zeitraum von 01/2006 bis 12/2009 eine anatomische Lungenresektion bei Bronchialkarzinom erhielten. Die Patienten wurden nach ihrem prä-operativen CRP Wert in vier Risiko-Gruppen eingeteilt. Gruppe 1: <3mg/l; Gruppe 2: 3-10mg/l; Gruppe 3 10-100mg/l; Gruppe 4 >100mg/l. Untersucht wurde u.a. der Einfluss des prä-operativen CRP´s auf die Entstehung von pulmonalen Komplikationen und auf die 30 Tage Mortalität. Die Daten wurden der uni- und multivarianten Analyse zugeführt.

Ergebnisse: Im Gesamtkollektiv verteilten sich die anatomischen Resektionen wie folgt: Segment 16,6%, Lobe/Bilobe 58,1,%, Sleeve 17,9%, Pneumonektomie 7,4%. Die Analyse des prä-operativen CRP´s zeigt einen signifikanten Einfluss auf die Entstehung von pulmonalen Komplikationen und die Mortalität (p<0,01). Auch die Krankenhausverweildauer war bei den Patienten mit erhöhtem prä-operativen CRP deutlich verlängert (9 vs. 11,5 Tage).

Schlussfolgerung: Mit dieser Analyse wird erstmalig der Zusammenhang zwischen prä-operativem CRP und Morbidität und Mortalität nach anatomischer Lungenresektion bei Bronchialkarzinom gezeigt. Ein erhöhter prä-operativer CRP-Wert zeigt sich als starker unabhängiger Risikofaktor für die Entstehung von pulmonalen Komplikationen nach anatomischer Resektion. Dieser Zusammenhang kann für die zukünftige Risikoeinschätzung und die prä-operative Vorbereitung vor geplanter Lungenresektion genutzt werden. Bei der Entwicklung von prä-operativen Risikoscores vor Lungenresektion sollte der prä-operative CRP-Wert, neben den üblichen Parametern wie Lungenfunktion, Resektionsart oder Tumorstadium, als unabhängiger Risikofaktor berücksichtigt werden.