gms | German Medical Science

128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Prolyl hydroxylase domain 2-Protein (PHD2) als prognostischer Marker des humanen Magenkarzinoms

Meeting Abstract

  • Carsten Kamphues - Charité, Campus Virchow Klinikum, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Berlin
  • Marcus Bahra - Charité, Campus Virchow Klinikum, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Berlin
  • Wilko Weichert - Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg
  • Peter Neuhaus - Charité, Campus Virchow Klinikum, Klinik für Allgemein-, Viszerall- und Transplantationschirurgie, Berlin
  • Albrecht Stenzinger - Universitätsklinikum Heidelberg, Institut für Pathologie, Heidelberg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch034

doi: 10.3205/11dgch034, urn:nbn:de:0183-11dgch0345

Veröffentlicht: 20. Mai 2011

© 2011 Kamphues et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Das Magenkarzinom repräsentiert heute eine der weltweit häufigsten Tumorentitäten und ist trotz intensiver Forschung weiterhin mit einer schlechten Prognose assoziiert. Neue Biomarker könnten daher bei der Identifizierung von Hochrisikopatienten nützlich sein und zudem den Weg zu innovativen, zielgerichteten Therapiekonzepten ebnen. Nach neuesten Forschungsergebnissen spielt das Prolyl-hydroxylase-domain-2-Protein (PDH2) in der Karzinogenese verschiedener Malignome durch Beeinflussung der Neovaskularisation eine entscheidende Rolle und könnte starken Einfluss auf das Tumorwachstum haben. Das Ziel dieser Studie war es, das Expressionsmuster von PHD2 in humanen Magenkarzinomen zu untersuchen und so den prädiktiven Wert dieses Markers beim Magenkarzinom zu evaluieren.

Material und Methoden: Bei insgesamt 121 Patienten mit Magenkarzinom wurde die PHD2-Expression des Tumors mittels Immunhistochemie ermittelt und mit einer Reihe klinischer Daten sowie dem Patientenüberleben korreliert.

Ergebnisse: 64 der 121 Tumorproben (52,9%) zeigten eine cytoplasmatische PHD2-Expression. In der univariaten Überlebensanalyse zeigte sich ein signifikant verkürztes Überleben bei Patienten ohne PHD2-Expression im Vergleich zur exprimierenden Gruppe (19,5 Monate vs. 32,7 Monate, p=0,02). Eine unabhängige prognostische Signifikanz konnte in der multivariaten Analyse für die Faktoren Alter, Lymphknotenstatus und PHD2-Expression gezeigt werden.

Schlussfolgerung: Die cytoplasmatische PHD2-Expression hat einen starken prognostischen Wert im humanen Magenkarzinom. PHD2 repräsentiert daher einen nützlichen prädiktiven Marker in der Evaluierung von Hochrisikopatienten und könnte in Zukunft eventuell einen möglichen Angriffspunkt einer zielgerichteten Tumortherapie darstellen.