gms | German Medical Science

128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

03.05. - 06.05.2011, München

Die primäre Infektion von Pankreasnekrosen in der nekrotisierenden Pankreatitis der Maus erhöht den Schweregrad der Erkrankung

Meeting Abstract

  • Uwe Wittel - Universitätsklinik Freiburg, Allgemein- und Visceralchirurgie, Freiburg
  • Philipp Poxleitner - Universitätsklinik Freiburg, Allgemein- und Visceralchirurgie, Freiburg
  • Sabine Richter - Universitätsklinik Freiburg, Allgemein- und Visceralchirurgie, Freiburg
  • Ulrich Hopt - Universitätsklinik Freiburg, Allgemein- und Visceralchirurgie, Freiburg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 03.-06.05.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgch022

doi: 10.3205/11dgch022, urn:nbn:de:0183-11dgch0225

Veröffentlicht: 20. Mai 2011

© 2011 Wittel et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Die Infektion von Nekrosen im Rahmen der akuten Pankreatitis erhöht die Letalität von Patienten mit nekrotisierender Pankreatitis. Um diesen Mechanismus näher experimentell zu untersuchen haben wir ein Modell der primären Infektion der Pankreasnekrosen in Mäusen entwickelt.

Material und Methoden: Sterile und infizierte Pankreasnekrosen wurden durch eine retrograde Injektion von 4% Taurocholat oder 4% Taurocholat und 108 CFU E. coli induziert. Einer scheinoperierten Kontrollgruppe wurde 0,9% NaCl retrograd in den Gallen-Pankreasgang injiziert. Nach 6, 12, 24, 48 und 120 Stunden Versuchsdauer wurde der Versuch beendet und Blut, abdominelle Organe und Lungen entnommen.

Ergebnisse: Während vorhandene Pankreasnekrosen die Konzentration an Bakterien im Pankreas erhöhten (Bakt 1,8 x 106 ± 6,8x 105, Bakt Tau 4,9 x 107 ± 6,4 x 106; p<0,001) löste die Infusion von Bakterien keine akute Pankreatitis aus (histologischer Score: Bakt 4,2±0,4; Tau Bakt 21,7±2,3; p<0,001). Die primäre Infektion der Pankreasnekrosen führte zu einer erhöhten morphologischen Pankreasschädigung die unter anderem durch eine verstärkte Infiltration polymporphkerniger Leukozyten bedingt war (24h: Sterile Nekrose 17,8±2,6, infizierte Nekrose 23,7±2,2; p<0,001). Neben der pankreatischen Befundverschlechterung führte die infizierte Nekrose auch zu verstärkten systemischen Komplikationen. So zeigte die brochoalveoläre Lavage als Zeichen eines Kapillarlecks eine erhöhte Konzentration an Albumin (6h: Sterile Nekrose 151,0±57,7, infizierte Nekrose 219,5±76,2; p<0,05). Zudem war die Konzentration an Serumglukose in Tieren mit infizierter Nekrose erniedrigt (24h: Sterile Nekrose 167,0±35,6; infizierte Nekrose 106,9±12,7; p<0,001).

Schlussfolgerung: Die primäre Infektion der Pankreasnekrosen im Rahmen der nekrotisierenden Pankreatitis erhöht sowohl den morphologischen Pankreasschaden als auch die systemischen Komplikationen der akuten nekrotisierenden Pankreatitis der Maus.