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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Die Leistenhernienreparation bei immunsupprimierten Patienten – Mesh-Implantation oder konventionelle Nahttechnik?

Meeting Abstract

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  • Jörg-Peter Ritz - Charité Universitätsmedizin Benjamin Franklin, Chir. Klinik u. Poliklinik I, Berlin, Deutschland
  • Johannes Christian Lauscher - Charite Campus Benjamin Franklin, Klinik für Allgemein-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Berlin, Deutschland
  • Jan Christoph Loh - Charité - Campus Benjamin Franklin, Klinik für Allgemein-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Berlin, Deutschland
  • H.-J. Buhr - Universitätsklinikum Benjamin Franklin, Chirurgische Klinik und Poliklinik I, Berlin, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch744

doi: 10.3205/10dgch744, urn:nbn:de:0183-10dgch7442

Veröffentlicht: 17. Mai 2010

© 2010 Ritz et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Versorgung von Leistenhernien mit alloplast. Material ist zum Standardverfahren geworden. Ob auch bei immunsupprimierten Pat. eine Reparation mittels Mesh-Implantation gewählt werden sollte, wird im Hinblick auf potentielle postop. Komplikationen kontrovers diskutiert. Ziel dieser Studie war es, die Komplikationsrate nach Reparation mit alloplast. Material (TEP/Lichtenstein) von immunsuppr. Pat., mit dem Komplikationsrisiko von Pat. ohne Immunsuppression (IS) zu vergleichen.

Material und Methoden: Eingeschlossen wurden Pat., bei denen von 01/95–06/09 eine uni-/bilat. Leistenhernie durch TEP oder Lichtenstein versorgt wurde. Ausschlusskriterien waren inkarzerierte Hernien. Die Auswertung der Patientendaten erfolgte durch ein prosp. Online-Datenerfassungssystem. Die Pat. wurden abhängig von der Operation und der vorbestehenden IS (Radiatio Leistenregion, Medik. IS bei Transplant., HIV, CED) in 4 Gruppen unterteilt: TEP ohne IS, TEP mit IS, Lichtenstein ohne IS, Lichtenstein mit IS.

Ergebnisse: Insg. wurden 1.504 Pat. mit 1.677 Hernien operiert (TEP: 1.078; Lichtenstein: 599). Von diesen Pat. hatten 33 (2,4%) eine IS (TEP: 17 Pat./1,9%; Lichtenstein: 16 Pat./ 2,7%). Die postop. Ergebnisse zeigten zwischen den Gruppen mit IS und ohne IS keine sign. Unterschiede im Hinblick auf Verweil- u OP-Dauer, Wundinfektion u. Netzexplantation (siehe Tabelle 1 [Tab. 1]).

Schlussfolgerung: Eine IS bei Pat. mit Leistenhernien stellt einen seltenen Risikofaktor für die operative Versorgung dar. Der Einsatz von alloplast. Materialien bei diesen Pat führt zu keiner Erhöhung der postoperativen Kompl.-Rate. Die Indikation zum Einsatz von Meshmaterialien sollte daher unabhängig von einer vorbestehenden IS erwogen werden