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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Ultraschalluntersützte Thrombolyse mit dem EKOS-System zur Behandlung der tiefen Venenthrombose

Meeting Abstract

  • Jochen Grommes - RWTH Aachen, Klinik für Gefäßchirurgie, Aachen, Deutschland
  • Erik Lorenz Franzen - RWTH Aachen, Klinik für Gefäßchirurgie, Aachen, Deutschland
  • Andreas Greiner - RWTH Aachen, Klinik für Gefäßchirurgie, Aachen, Deutschland
  • Thomas Andreas Koeppel - RWTH Aachen, Klinik für Gefäßchirurgie, Aachen, Deutschland
  • Andreas H. Mahnken - RWTH Aachen, Klinik für Radiologische Diagnostik, Aachen, Deutschland
  • Michael Jacobs - RWTH Aachen, Klinik für Gefäßchirurgie, Aachen, Deutschland
  • Cees Wittens - RWTH Aachen, Klinik für Gefäßchirurgie, Aachen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch733

doi: 10.3205/10dgch733, urn:nbn:de:0183-10dgch7332

Veröffentlicht: 17. Mai 2010

© 2010 Grommes et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die pharmako-mechanische Thrombolyse zur Behandlung der tiefen Venenthrombose hat durch die Verbesserung der Kathetertechnologie an Interesse gewonnen.

Material und Methoden: Das EKOS® EndoWaveTM System kombiniert einen Infusionskatheter zur kontinuierlichen Medikamenteninfusion und einen Hochfrequenzultraschall mit niedriger Energie. Der Ultraschall induziert Veränderungen im Fibrinnetzwerk des Thrombus und ermöglicht somit die Ausbildung von kleinen sog. „microstreams“ von Plasma durch den Thrombus. Hierdurch soll die Penetration und somit die Wirkung von rtPA im Thrombus verbessert.

Bisher wurden seit 4/2009 7 Patienten (4 männlich, 3 weiblich, Alter Median 52 Jahre) mit einer schweren iliofemoralen oder cavalen Thrombose mit der Kathetergesteuerten Thrombolyse behandelt. Nach Platzieren des Katheters im zentralen Thrombusbereich wurde die Lyse mit einem 5mg rtPA-Bolus begonnen und 1mg/h rtPA und 1.000 I.E.Heparin fortgeführt. Angiographische Kontrollen wurden nach 8 Stunden durchgeführt.

Ergebnisse: Eine Rekanalisation wurde in 6 Fällen erreicht, in zwei Fällen erfolgte eine PTA und Stentapplikation in der linken Vena iliaca. In einem weiteren Fall kam es aufgrund einer Stenose der Vena iliaca zum Reverschluss bevor ein Stentapplikation durchgeführt werden konnte. Die mittlere Lysedauer lag unter 48 Stunden. Ein Patient erlitt unter Lysetherapie ein diffuses Hämatom im Unterschenkel, das konservativ behandelt wurde. Eine Patientin entwickelte eine Lungenembolie 1 Woche nach einer Laparotomie und Adnektomie, nachdem zuvor die Iliacalthrombose erfolgreich lysiert wurde. Ursächlich zeigte sich hier HIT Typ II.

Schlussfolgerung: Die kathetergesteuerte Lystherapie zur Behandlung der tiefen Venenthrombose scheint ein vielversprechender Ansatz. Jedoch sind weitere Untersuchungen erforderlich.