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Das maligne Non Hodgkin-Lymphom – eine seltene Ursache für eine Dünndarmperforation
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Veröffentlicht: | 17. Mai 2010 |
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Einleitung: Ein 65-jähriger Patient mit hochmalignem NH-Lymphom mit intra- und extrathorakalem Befall, Z. n. 7 Zyklen kurativer Radio-Chemotherapie nach dem CHOP-Schema, stellte sich mit seit 4 Tagen bestehender Obstipation, kolikartigen Mittelbauchschmerzen, Erbrechen sowie Schüttelfrost unter dem Bild des akuten Abdomens in der Medizinischen Klinik unseres Hauses vor. Die seit 6 Tagen bestehenden Rückenschmerzen waren mit Oxygesic anbehandelt worden.
Bei Aufnahme zeigte der Patient ein akutes Abdomen mit Subileuszeichen und erhöhten Entzündungsparametern (CRP 202 mg/dl, Leukozytose mit 12,3 Tsd/ul) Ein MRT und CT der BWS zeigten eine Lymphom-Metastasierung des 8. BWK und dessen Umgebung. Eine Therapie mit Dexamethason (40 mg/d) sowie eine Antibiose mit Klacid und Tazobac wurde begonnen. Es kam jedoch zu keiner klinischen Befundbesserung bei persistierendem Erbrechen und Fieber bis 38,5°C.
Im daraufhin veranlassten CT-Abdomen zum Ausschluß eines Spinalabszesses wurde die Diagnose eines ausgedehnten Abszesses im linken Mittelbauch mit gleichzeitiger Darstellung freier Luft gestellt. Der Patient wurde in unsere Klinik übernommen.
Material und Methoden: Wir führten eine diagnostische Laparoskopie durch, in der sich eine alte Jejunum-Perforation mit ausgedehntem Abszess (500 ml) im linken Mittelbauch zeigte. Es erfolgte die laparoskopische Jejunumsegmentresektion mit Jejuno-Jejunostomie und Vier-Quadranten-Lavage. Der postoperative Verlauf gestaltete sich komplikationslos, der Patient erholte sich schnell und konnte am 8. Tag entlassen werden.
Ergebnisse: Der histopathologische Befund des Resektates ergab eine tumorbedingte Dünndarmperforation mit fibrinös-eitriger Peritonitis bei intestinalem Befall durch das maligne NON-HODGIN-Lymphom vom Typ eines peripheren T-Zell-Lymphoms.
Schlussfolgerung: Die intestinale Manifestation eines malignen NHL mit spontaner Perforation nach systemischer Chemotherapie ist eine seltene Entität. Bei NHL-Patienten muss bei dem Auftreten eines akuten Abdomens an eine lymphombedingte Perforation gedacht werden. Aufgrund der hohen Mortalitätsrate ist eine schnelle zielführende Diagnostik und die umgehende operative Versorgung besonders wichtig, um die Prognose von NHL-Patienten mit Darmperforation zu verbessern.