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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Laparoskopische Adrenalektomie und Cholecystektomie bei Kunstherz

Meeting Abstract

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  • Klaus-Dieter Rückauer - Chirurgische Universitätsklinik Freiburg, Allgemeine u. Viszeralchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • Georg Trummer - Chirurgische Universitätsklinik Freiburg, Herz- und Gefäßchirurgie, Freiburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch673

doi: 10.3205/10dgch673, urn:nbn:de:0183-10dgch6732

Veröffentlicht: 17. Mai 2010

© 2010 Rückauer et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die laparoskopische Methode ist für Adrenalektomie und Cholecystektomie gut begründeter Standard. Ungewöhnlich ist dieses Verfahren beim Vorliegen eines Kunstherzens, dessen Kammern und Schlauchsystem vor der Bauchwand liegen, da die Bewegungsfreiheit für die Instrumente deutlich eingeschränkt ist.

Material und Methoden: Bei einem 67-jährigen Patienten entstand infolge eines Myokardinfarktes ein globales Herzversagen, das nur durch die Implantation eines Assist Device kompensiert werden konnte. Im Rahmen der Intensivtherapie entwickelten sich Bauchschmerzen, Abwehrspannung sowie erhöhte Entzündungsparameter. Unter dem Bild einer Stress-Cholecystitis führten wir die Cholecystektomie durch.

Eine 34-jährige Patientin erlitt einen Apoplex mit linksseitiger Hemiparese. Die Diagnostik ergab eine exzessive Erhöhung der Blutdruckwerte mit über 260/110 mm Hg und der Katecholamine. Ursächlich war ein bislang unbekanntes Phäochromozytom der rechten Nebenniere. Die medikamentöse Blockade blieb erfolglos; deshalb erfolgte die Adrenalektomie.

Ergebnisse: Beide Eingriffe verliefen ohne technische oder postoperative Komplikationen. Die Operationszeit war aufgrund der grundlegend anderen Trokarpositionen und erheblich eingeschränkten Manipulationsmöglichkeiten verlängert (98 bzw. 193 Minuten). Der ältere Patient zeigte keine relevante Belastung durch die Operation; die junge Patientin verstarb jedoch 17 Tage postoperativ an der Hirnmassenblutung, nachdem sowohl die Blutdruck- als auch Katecholaminwerte bereits am zweiten postoperativen Tag normalisiert gewesen waren.

(Abbildung 1 [Abb. 1])

Schlussfolgerung: Das Vorhandensein eines Kunstherz-Systems erschwert eine Laparoskopie erheblich. Dennoch ist sie nicht nur durchführbar; vielmehr bedeutet diese Methode einen klaren Vorzug gegenüber einem konventionellen Eingriff, für den in dieser Situation keine bzw. keine günstige Möglichkeit für einen ausreichenden Zugang bestünde.