gms | German Medical Science

127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Laparoskopische Versorgung Extrahiataler Zwerchfellhernien mit Intraperitonealer Netzhernioplastik

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • Jörg Celesnik - Knappschaftskrankenhaus Bottrop, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Bottrop, Deutschland
  • Klaus Peitgen - Knappschaftskrankenhaus Bottrop, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Bottrop, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch672

doi: 10.3205/10dgch672, urn:nbn:de:0183-10dgch6720

Veröffentlicht: 17. Mai 2010

© 2010 Celesnik et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Die laparoskopische Versorgung von Hiatushernien gehört zum Goldstandard bei Antirefluxoperationen und paraösophagealen Hiatushernien. Eine Augmentation der Hiatoplastik mit einem Kunststoffnetz wird – nicht zuletzt aufgrund der Nähe zum Ösophagus – kontrovers diskutiert. Extrahiatale Zwechfellhernien machen nur etwa 2% aller Zwerchfellhernien aus. Über laparoskopische Verfahren zur Versorgung extrahiataler Zwerchfellhernien wurde bisher nur vereinzelt berichtet.

Material und Methoden: Wir berichten über drei Patienten, die zur Behandlung extrahiataler Hiatushernien in unsere Klinik eingewiesen wurden. Patient 1 hatte nach einer ACVB-Operation eine rechts ventro-laterale Zwerchfellhernie mit nach thorakal luxierten Querkolon ausgebildet. Patient 2 zeigte in Gegenwart eines MARFAN-Syndroms eine große Hernie im Bereich des linken Zwerchfellbereichs mit Ausbildung eines linksseitigen Enterothorax. Patient 3 hatte einen infra-xyphoidealen Zwerchfelldefekt, möglicherweise nach vor Jahrzehnten erlittenem Trauma. Alle Patienten wurden laparoskopisch operiert. Nach einer diagnostischen Laparoskopie und ggf. Adhäsiolyse wurde der Bruch jeweils reponiert. Die Zwerchfelllücke wurde zunächst mittels direkter überwendlicher Naht verschlossen. Im Anschluß daran wurde über der Naht ein hydrogelbeschichtetes Polyesternetz (Parietex) appliziert.

Ergebnisse: Die Operationen als auch die postoperativen Phasen waren völlig komplikationsfrei. Rezidiv-Zwerchfellbrüche traten im Nachuntersuchungszeitraum von 12 Monaten nicht auf.

Schlussfolgerung: Die laparoskopische Versorgung extrahiataler Hiatushernien stellt ein sicheres Operationsverfahren dar und ist für den Patienten wesentlich weniger belastend als die in aktuellen Lehrbüchern zur Standardversorgung beschriebene transthorakale Operation. Anders als bei den Hiatushernien stellt hier die Netzaugmentation durch intraperitoneal platzierbare Netze eine gute Option zur Rezidivprophylaxe dar.