gms | German Medical Science

127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Differenzielle Behandlung der biliären Obstruktion mit der alternativen EUS-geführten transluminalen Cholangiodrainage – initiale Ergebnisse

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • U. Will - SRH Waldklinikum Gera, Klinik für Innere Medizin II, Gera, Deutschland
  • Annakatrin Thieme - SRH Waldklinikum Gera, Departement für Gastroenterologie, Hepatologie, Nephrologie & Allgemeine Innere Medizin, Gera, Deutschland
  • Kai-Uwe Graf - SRH Waldklinikum Gera, Departement für Gastroenterologie, Hepatologie, Nephrologie & Allgemeine Innere Medizin, Gera, Deutschland
  • Igor Wanzar - SRH Waldklinikum Gera, Departement für Gastroenterologie, Hepatologie, Nephrologie & Allgemeine Innere Medizin, Gera, Deutschland
  • Frank Meyer - Universitätsklinikum Magdeburg, Klinik für Allgemein-, Viszeral- & Gefäßchirurgie, Magdeburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch659

doi: 10.3205/10dgch659, urn:nbn:de:0183-10dgch6593

Veröffentlicht: 17. Mai 2010

© 2010 Will et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Die ERCP-gestützte Implantation einer/s biliären Endoprothese / Stents hat sich als Goldstandard bei biliärer Obstruktion etabliert. Bei nicht erreichbarer Papille wegen Pylorus-/duodenaler Stenose, nicht einführbarem Katheter in die Papilla oder nach früheren Op's (BII-Magenresektion, Whipple-Op, Gastrektomie mit Roux-en-Y-Rekonstruktion) wird die PTCD als alternative Therapieoption angesehen.

Studienziel: Machbarkeit & „Outcome“ der EUS-geführten transgastrischen oder -jejunalen Cholangiodrainage bei Versagen oder Ablehnung der PTCD zu untersuchen.

Material und Methoden: Alle konsekutiven Patienten wurden in diese prospektive unizentrische Beobachtungsstudie (Fallserie) über einen 3-Jahreszeitraum aufgenommen sowie Patienten- & Interventions-bezogene Spezifika dokumentiert. Die Machbarkeit wurde durch die Erfolgsrate (regressive Cholestase) charakterisiert, das „Outcome“ durch Komplikationsrate, Letalität & „Follow-up“.

Ergebnisse: Von XI/2002–X/2005 wurden 8 Patienten (Anzahl der Interventionen: n=10) dieser neuen „Route“ der Cholangiodrainage unterzogen: i) Transösophageal, n=1; ii) transgastrisch, n=4; iii) transjejunal, n=3 (darunter Rendezvous-Technik mit ERCP, n=1). Hauptindikation war die Cholestase bei i) Tumorrezidiv (n=5; 62,5%) eines Magen-Ca nach vorheriger Gastrektomie (n=4) oder eines periampullären Ca nach früherer Whipple-Op (n=1), ii) Klatskin-Tumor (n=2; 25%) & iii) einer benignen Stenose einer Hepaticojejunostomie (n=1; 12,5%). 5 Patienten (62,5%) erhielten einen Metallstent, 3 (37,5%) eine Plastikprothese (8.5-Fr. „double pigtail“). Die technische Erfolgsrate betrug 90% (n=9/10), klinisch bei 88,9% (n=8/9). Komplikationen: 1x Cholangitis (12,5%) & leichte postinterventionelle Schmerzen (keine Blutung/Perforation; Letalität: 0%). Das „Follow-up“ (Rang: 28–1.096d) ergab 2 erfolgreiche Re-Interventionen (20%) wegen Cholangitis.

Schlussfolgerung: Die transgastrische oder -jejunale Cholangiodrainage ist sinnvoll, machbar & ermutigend in ausgewählten Fällen bei limitiertem Risiko & Erweiterung des therapeutischen Spektrums, jedoch weiter erforderlicher Abklärung im mittel- & langfristigen „Follow-up“.