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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Kurz- und Langzeitergebnisse der Pankreatogastrostomie nach partieller Pankreatoduodenektomie

Meeting Abstract

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  • Wolfram Lamadé - Robert Bosch Krankenhaus, Abt. Allgemein-, Viszeral- und Unfallchirurgie, Stuttgart, Deutschland
  • Jens Emmel - Robert-Bosch-Krankenhaus, Allgemein-, Viszeral- und Unfallchirurgie, Stuttgart, Deutschland
  • Christoph Ulmer - Robert Bosch Krankenhaus, Abt. Allgemein-, Viszeral- und Unfallchirurgie, Stuttgart, Deutschland
  • Klaus-Peter Thon - Robert-Bosch-Krankenhaus, Stuttgart, Abt. Allgemein-, Viszeral- und Unfallchirurgie, Stuttgart, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch658

doi: 10.3205/10dgch658, urn:nbn:de:0183-10dgch6585

Veröffentlicht: 17. Mai 2010

© 2010 Lamadé et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die verwendeten Rekonstruktionsverfahren nach partieller Pankreatoduodenektomie sind weiterhin Gegenstand der Diskussion. Neben der klassischen Pankreatojejunostomie wird vor allem bei zarten Pankreata die Pankreatogastrostomie angewendet, die bisher nur in nicht-randomisierten Studien überlegen war. Allerdings zeigen neuere Arbeiten, dass die in den Magen ausgeleiteten Pankreata gehäuft rezidivierende Pankreatitiden infolge Stenosen des Ductus wirsungianus aufweisen.

Material und Methoden: In den Jahren 2004–2008 wurden in unserem Zentrum 162 Patienten am Pankreas operiert, 67 allein mittels partieller Pankreatoduodenektomie, wobei bei zartem (C1) Pankreas eine Pankreatogastrostomie (n=25), bei fibrotischem (C2) bis sklerotischem (C3) Pankreas eine Pankreatojejunostomie (n=42) zur Anwendung kam (Gewebe-Klassifikation: C1 – zart, C2 – fibrotisch, C3 – sklerotisch). Morbidität und Mortalität wurden gemäß des Clavien's Classification Score (Grad 1–Grad 5) bemessen. Zudem wurden Patienten mit Pankreatogastrostomie durch Hausärzte und unser Zentrum betreut und im Verlauf gastroskopiert.

Ergebnisse: Die Pankreatogastrostomie war bezüglich der Fistelbildung (p=0,027) sowie der intraoperativen Erythrozytenkonzentrat-Gabe (p=0,011) signifikant der Pankreatojejunostomie überlegen. Deutlich geringer waren zudem die Re-Operationsrate (0:3) sowie die Mortalität (0:2) und die Operationsdauer (260 min:360 min). Schwerwiegendere Komplikationen von Grad 3–Grad 5 (Clavian's Classification Score) traten bei der Pankreatogastrostomie nicht auf. Im Langzeitverlauf verstarben 8% der mittels Pankreatogastrostomie versorgten Patienten, 12% entzogen sich unserer Nachsorge, 50% wurde gastroskopiert, 30% verweigerten eine Gastroskopie. In nur einem Fall (4%) ließ sich eine bereits symptomatische Stenose des Ductus wirsungianus feststellen.

Schlussfolgerung: Im Kurzeitverlauf ist die Pankratogastrostomie bei weichen Pankreata der Pankreatojejunostomie signifikant überlegen. Die in der Literatur beschriebenen Nachteile im Langzeitverlauf ließen sich nur in einem Fall verifizieren. Somit ist die Pankreatogastrostomie bei weichen Pankreata die Anastomosierungstechnik der Wahl.