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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Einfluß von Bluttransfusionen auf perioperative Mortalität, Morbidität und Langzeitüberleben nach Leberresektionen bei kolorektalen Metastasen

Meeting Abstract

  • Alexander Rickert - Universitätsklinikum Mannheim, Chirurgische Klinik, Mannheim, Deutschland
  • Markus Kessler - Universitätsklinikum Mannheim, Chirurgische Klinik, Mannheim, Deutschland
  • Peter Kienle - Universitätsklinikum Mannheim, Chirurgische Klinik, Mannheim, Deutschland
  • Stefan Post - Universitätsklinikum Mannheim, Chirurgische Klinik, Mannheim, Deutschland
  • Marco Niedergethmann - Universitätsklinikum Mannheim, Chirurgische Klinik, Mannheim, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch654

doi: 10.3205/10dgch654, urn:nbn:de:0183-10dgch6542

Veröffentlicht: 17. Mai 2010

© 2010 Rickert et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Leberresektion ist die einzige kurative Maßnahme bei Patienten mit kolorektalen Lebermetastasen. Es gibt Hinweise, daß Bluttransfusionen bei Patienten mit maligner Erkrankung, einen negativen Effekt auf das perioperative Outcome und das Langzeitüberleben haben. Ziel der Untersuchung war es den Einfluß perioperativer Bluttransfusion auf Morbidität, Mortalität und das Überleben zu untersuchen.

Material und Methoden: In einem Zeitraum zwischen 1980 und 2007 wurden 457 Patienten einer Leberresektion bei Metastasen eines Kolonkarzinoms unterzogen. Das Durchschnittsalter war 61,7 Jahre, 284 Patienten waren männlich. Als Endpunkte wurden perioperative Morbidität bzw. Tod definiert. Es erfolgte eine multivariate Regressionsanalyse.

Ergebnisse: Die periop. Morbidität lag bei 29%, bei einer Mortalität von 2%. 32% der Patienten erhielten Bluttransfusionen. Die multivariate Analyse ergab, daß die OP-Dauer (p=0,004), das Vorliegen extrahep. Tumormanifestationen (p=0,009), sowie die Gabe von Erythrozytenkontentraten (p=0,05) mit der perioperativen Mortalität assoziiert waren. Ein Einfluß auf die Komplikationsrate konnte nicht festgestellt werden. Für das Langzeitüberleben ergaben sich als negative Prädiktoren: die Gabe von mehr als 2 Erythrozytenkonzentraten, (p=0,019), das Alter (p=0,04), ein Sicherheitsabstand von <1cm (p=0,05), ein Durchmesser des größten Leberherdes von >5 cm (p=0,05), sowie die R1-Resektion (p=0,019).

Schlussfolgerung: Die perioperative Gabe von Erythrozytenkonzentraten ist, neben anderen Faktoren, ein Risikofaktor für die postoperative Mortalität und ein negativer Prädiktor für das Langzeitüberleben. Die Indikation zur Transfusion sollte, wenn vertretbar, zurückhaltend gestellt werden.