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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Endoskopische Behandlung postoperativer/interventioneller Gallelecks durch Einlage einer Endoprothese

Meeting Abstract

  • Andreas Fischer - Universitätsklinikum Freiburg, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • Alexander Braun - Universitätsklinikum Freiburg, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • Sabine Richter - Universitätsklinikum Freiburg, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • Ulrich Theodor Hopt - Universitätsklinikum Freiburg, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • Hans-Jürgen Schrag - Universitätsklinikum Freiburg, Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Freiburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch646

doi: 10.3205/10dgch646, urn:nbn:de:0183-10dgch6464

Veröffentlicht: 17. Mai 2010

© 2010 Fischer et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Problematisch in der hepatobiliären Chirurgie ist die Ausbildung eines postop. Gallelecks. Durch Einlage einer Endoprothese in den Gallengang kann durch Reduktion der Druckverhältnisse im Gallenganssystem ohne weitere OP eine Ausheilung herbeigeführt werden.

Material und Methoden: Im Zeitraum von 4/01–9/09 wurden 42 Pat. aufgrund eines postop./intervent. Gallelecks einer ERCP zugeführt. Ursächlich für das Galleleck waren folgende Eingriffe: 17 x Hemihepatektomie, 7 x atyp. Leberresekt. 10 x Cholezystektomie, 2 x Leberpunktion, 1 x Zystenentdeckelung, 1 x Gallengangsverletzung, 1 x Choledochusrevision, 1 x Whippelsche OP, 2 x Tumordebulking.

Die Diagnose wurde durch Gallesekretion der abdominellen Drainage, oder Punktion eines Bilioms gestellt.

Im Rahmen der ERCP wurden folgende Lokalisationen gesichert: 19 x Resektionsfläche, 11 x Cysticusstumpf, 4 x Choledochus, 4 x Leberparenchym, 4 x Biliom.

Das Intervall zwischen OP und Sekretion des Gallelecks betrug 2 Tage (Median, range 1–170). Die ERCP erfolgte 4 Tage später (Median, range 1–39). Zu einem Sistieren der Sekretion kam es 7 Tage (Median, range 1–90) nach Protheseneinlage. Es wurden Prothesen von 7–11,5 French und 3–10 cm verwendet. Die Liegedauer der Prothesen betrug 9 Wochen (Median, range 3–10). Bei 36 Patienten wurde 1 Prothese, bei 6 Patienten 2 oder mehr Prothesen in Folge eingelegt. 4 x misslang die erste Prothesenplatzierung, es wurden mehrere Versuche unternommen. Papillotomiert wurde in 26% (11/42) der Fälle. 33% (14/42) entwickelten eine leichte post-ERCP Pankreatitis.

6 Patienten wurden trotz Gallengangsprothese einer weiteren OP zugeführt. 1 Pat. verstarb an einer Pneumonie. Bei 35 Patienten heilte das Leck durch die Endoprothese ab.

Ergebnisse: In 83% (35/42) der Fälle wurde eine Abheilung des Gallelecks durch die Prothese erreicht. Schwere Komplikationen traten nicht auf.

Schlussfolgerung: Die Behandlung postop./intervent. Gallelecks durch eine Prothese ist ein effektives Verfahren.