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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Charakteristik von 10-Jahres-Überlebern nach kurativer Resektion eines kolorektalen Karzinoms

Meeting Abstract

  • Torsten Überrück - Universitätsklinikum Jena, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Jena, Deutschland
  • Christine Wurst - Universitätsklinikum Jena, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Jena, Deutschland
  • Utz Settmacher - Universitätsklinikum Jena, Klinik für Allgemein-, Viszeral- u. Gefäßchirurgie, Jena, Deutschland
  • Annelore Altendorf-Hofmann - Universitätsklinikum Jena, Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Jena, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch602

doi: 10.3205/10dgch602, urn:nbn:de:0183-10dgch6026

Veröffentlicht: 17. Mai 2010

© 2010 Überrück et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: 10 Jahres-Überlebensraten werden nur selten berichtet und haben häufig einen hohen Anteil zensierter Daten. Deshalb haben wir aus dem prospektiv geführten, klinikbasierten Tumorregister Patienten selektiert, die vor mehr als 10 Jahren wegen eines kolorektalen Karzinoms (KRK) R0-reseziert wurden und die Langzeitüberleber charakterisiert.

Material und Methoden: Für 589 konsekutive Patienten, bei denen 1990–1998 ein KRK R0-reseziert wurde, verglichen wir prognoserelevante Merkmale und berechneten Überlebensraten in Abhängigkeit von Alter, Geschlecht, Lokalisation des Tumors, Allgemeinzustand (ECOG), Dringlichkeit des Eingriffes, pT- und pN-Kategorie. Alle Patienten wurden bis zum Tod oder ≥10 Jahre nach beobachtet. Als Ereignis für relatives Überleben (RS) wurde nur tumorassoziierter Tod gewertet, Patienten, die nicht tumorbedingt verstarben wurden zensiert. Beim beobachteten Überleben (OS) zählt Tod jeder Ursache. Verteilungen wurden mit dem χ2-Test verglichen, OS und RS mit dem log-rank Test. Die multivariate Bewertung der Faktoren erfolgte mit COX-Regression (Einschluss) für RS.

Ergebnisse: Die 10-Jahres-Überleber waren häufiger weiblich (n.s.), jünger (p<0,001), in gutem AZ (p<0,001), elektiv operiert (p<0,001) und in niedrigeren Tumorstadien (p<0,001). Univariat verringerten Notfalleingriffe, ECOG>1, pT>2 und pN>0 das RS. In der multivariaten Analyse erwiesen sich Lokalisation, Notfalleingriff, pT und pN als statistisch unabhängige Risikofaktoren.

(Tabelle 1 [Tab. 1])

Schlussfolgerung: Auch langfristige Tumorfreiheit wird überwiegend durch Faktoren gesteuert, die sich durch Früherkennung positiv beeinflussen lassen. Das Alter der Patienten spielt hierbei keine Rolle.