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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Gender und Achillestendinopathie

Meeting Abstract

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  • Karsten Knobloch - Medizinische Hochschule Hannover, Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Hannover, Deutschland
  • Louisa Schreibmüller - Medizinische Hochschule Hannover, Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Hannover, Deutschland
  • P.M. Vogt - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Plastische Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Hannover, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch579

doi: 10.3205/10dgch579, urn:nbn:de:0183-10dgch5794

Veröffentlicht: 17. Mai 2010

© 2010 Knobloch et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Mikrozirkulatorische Untersuchungen zeigen eine geschlechts-spezifische Veränderung des Achillessehnenblutflusses bei Tendinopathien.

Hypothese: Symptomatische Frauen reagieren wie symptomatische Männer auf ein exzentrisches Krafttraining bei Achillestendinopathie.

Material und Methoden: Studientyp: Prospektive Kohortenstudie

Patienten: 75 konsekutive Patienten wurden eingeschlossen, 63 Patienten nach 12 Wochen nachuntersucht

Intervention: Exzentrisches Krafttraining mit 6x15 Wiederholungen pro Bein und Tag an einer Stufe über 12 Wochen täglich

Zielkriterien: Schmerz auf visueller Analogskala (0-10 VAS), Foot Ankle Outcome Score (FAOS), Mikrozirkulatorisches Mapping des Kapillarflusses, der Gewebesauerstoffsättigung und des postkapillären venösen Füllungsdrucks mit Oxygen-to-See

Ergebnisse: Ein exzentrisches Krafttraining reduziert bei Männer die Schmerzstärke signifikant von 5.4±2.1 auf 3±2.1 (p=0.001), während bei Frauen die Schmerzstärke nur tendenziell von 5.6±2.2 auf 4.4±2.6 sinkt (p=0.08). Der FAOS-Score mit 5 erfragten Qualitäten verbessert sich bei Männern signifikant bei vier von fünf Kategorien, während bei Frauen nur eine FAOS-Qualität signifikant verbessert wird (Sport 72±21 auf 82±15, p=0.045). Der eingangs erhöhte Kapillarfluss der schmerzhaften Achillessehne wurde durch das exzentrische Krafttraining nur bei Männern signifikant reduziert.

Schlussfolgerung: Symptomatische Frauen profitieren nicht im gleichen Umfang wie symptomatische Männer von einem exzentrischen Krafttraining bei Achillestendinopathien. Ergänzende Therapiemaßnahmen wie die Power-Doppler-kontrollierte Sklerosierung von Neogefäßen mit Polidocanol, die Stosswellentherapie, aber auch die topische Nitroglycerintherapie können bei Achillestendinopathie nach randomisiert-kontrollierter Studienlage insbesondere bei Frauen frühzeitiger eingesetzt werden.