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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Virale Infektionen in der Endoprothetik – Welche Gefahr besteht für das medizinische Personal?

Meeting Abstract

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  • Michael Klein - Medizinische Hochschule Hannover, Unfallchirurgische Klinik, Hannover, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch566

doi: 10.3205/10dgch566, urn:nbn:de:0183-10dgch5660

Veröffentlicht: 17. Mai 2010

© 2010 Klein.
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Gliederung

Text

Einleitung: Ziel unserer Studie war die Evaluation und Analyse der Prävalenz von HIV, Hepatitis B+C und ORSA in unserem Patientengut um zu analysieren, ob ein routinemäßiges Screening sinnvoll ist.

Material und Methoden: Retrospektiv wurden alle Patienten analysiert, die zwischen 01/2000 und 10/2008 eine endoprothetische Versorgung des Hüft-, Knie-, Sprung- oder Ellenbogengelenkes erhalten haben. Während dieses Zeitraumes erfolgte das routinemäßige Screening der Patienten auf HIV, Hepatitis B+C, sowie ORSA.

Ergebnisse: Insgesamt wurden zwischen 01/2000 und 10/2008 1.198 Endoprothesen implantiert (Hüfte: 646, Knie: 449, Schulter: 80, Ellenbogen: 14, OSG: 9). 54% waren Frauen. Das Durchschnittsalter des Gesamtkollektivs betrug 64,2±13,7 Jahre. In 52% erfolgte ein ORSA-, in 90% ein HIV-, in je 79% ein HBV/HCV-Screening. Eine ORSA Besiedlung des Nasen-/Rachenraumes konnte im Rahmen des Screenings bei 21 Patienten (3,3%) gefunden worden, wobei 17 ORSA-Besiedlungen im Rahmen des Screenings neu entdeckt wurden. Es konnte eine HIV-Infektion (0,1%) nachgewiesen werden (Infektion bekannt). Hepatitis B (HBV) konnte 8x (0,9%)nachgewiesen werden, wobei 5/8 Infektionen bekannt waren. 2/8 Patienten hatten eine akute Hepatitis B Infektion. Eine Hepatitis C Infektion (HCV) wurde bei 20 Patienten (2,1%) positiv getestet, wobei 13 Infektionen bekannt waren. 3/20 Patienten hatten eine akute Hepatitis C Infektion. 3/28 Patienten hatten eine HBV/HCV-Co-Infektion. Die HIV-Infektion war in der Gruppe der 40–49-Jährigen, die meisten HBV-Infektionen in der Gruppe der 50–59- + 70–79-Jährigen und die meisten HCV-Infektionen in der Gruppe der über 60-Jährigen. In 33/50 Fällen wurde das Screeningergebnis (ORSA, HIV, HBV, HCV) im Entlassungsbrief erwähnt.

Schlussfolgerung: ORSA und virale Infektionen (HIV, HBV, HCV) sind in dem endoprothetischen Patientenkollektiv selten. Für ein generelles Screening besteht keine Notwendigkeit.