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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Konventionelle vs. endovaskuläre Therapie des elektiven und rupturierten infrarenalen Aortenaneurysmas – 5 Jahre Single Center Experience

Meeting Abstract

  • Manuela Gurdan - Klinikum rechts der Isar, Klinik für Gefäßchirurgie, München, Deutschland
  • Christian Reeps - Klinikum rechts der Isar, Klinik für Gefäßchirurgie, München, Deutschland
  • Julia Pongratz - Klinikum rechts der Isar, Klinik für Gefäßchirurgie, München, Deutschland
  • Alexander Zimmermann - Klinikum rechts der Isar, Klinik für Gefäßchirurgie, München, Deutschland
  • Stefan Ockert - Klinikum rechts der Isar, Klinik für Gefäßchirurgie, München, Deutschland
  • Hans-Henning Eckstein - Klinikum rechts der Isar, Klinik für Gefäßchirurgie, München, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch561

doi: 10.3205/10dgch561, urn:nbn:de:0183-10dgch5615

Veröffentlicht: 17. Mai 2010

© 2010 Gurdan et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die endovaskulären Behandlung (EVAR) des abdominellen Aortenaneurysmas (AAA) stellt bei morphologischer Eignung eine zunehmend etablierte Behandlungsalternative zur offen Operation (OR) dar. Der Wandel der Behandlungsindikation und die eigenen Ergebnisse eines Zentrums der Maximalversorgung bei endovaskulär bzw. offen operierten Ruptur- und Elektivpatienten sollen demonstriert und verglichen werden.

Material und Methoden: Für den Zeitraum vom 1.1.04 bis 31.12.08 erfolgte mittels retrospektiver SAP- und PACS-Datenbank-Analyse ein Vergleich von Früh- und Spätergebnissen offen und endovaskulär versorgter AAA-Patienten.

Ergebnisse: Im o.g. Zeitraum wurden 314 AAA-Patienten mittels EVAR (n=150) oder OR (n=164) versorgt. Der Anteil der EVARs stieg dabei von 26% (2004) auf 59% (2008). Bei den Elektivpatienten (n=274) wurden 136 endovaskuläre und 138 offene OPs durchgeführt. Die 30-Tage-Mortalität nach EVAR betrug 0% im Vergleich zu 2,9% nach OR. Majorkomplikationen (u.a. MI, Colonischämie, Dialyse, Nachblutung, Dissektion, Apoplex) traten perioperativ mit 6,5% nach OR häufiger auf (EVAR 4,4%). Ein Follow-up erfolgte bei 78,5% der Pat. (mittlere Nachbeobachtung 21,7 Monate). Im mittelfristigen Verlauf traten nach OR bei 6,4% und nach EVAR bei 15,1% der Patienten Majorkomplikationen (inkl. EL I, III, V) auf. EVAR-spez. Komplikationen (sek. Endoleckagen, Prothesenverschlüsse) waren bei 14,8% der Pat. zu verzeichnen. Bei 40 rupturierten AAA wurden 26 offen und 14 mittels EVAR behandelt mit einer Krankenhausletalität von 54% bzw. 20%. Majorkomplikationen traten bei je 4 Patienten auf.

Schlussfolgerung: Technische Innovationen und klinische Erfahrung haben zu einer Erweiterung des endovaskulären Indikationsspektrums geführt. Die hervorragenden Frühergebnisse nach EVAR werden jedoch durch die Rate an höheren Sekundärkomplikationen relativiert. Bei rupturierten AAA stellt EVAR eine wichtige Bereicherung des Behandlungsspektrums dar.