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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Der sichere Knoten – Zufall oder chirurgische Erfahrung?

Meeting Abstract

  • Klaus-Thilo von Trotha - Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Chirurgische Universitäts- und Poliklinik, Aachen, Deutschland
  • Nick Butz - Universitätsklinikum Aachen, Chirurgische Klinik, Aachen, Deutschland
  • Christian D. Klink - Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Aachen, Deutschland
  • Marcel Binnebösel - Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Aachen, Deutschland
  • Joachim Conze - Universitätsklinikum Aachen, Chirurgische Klinik und Poliklinik, Aachen, Deutschland
  • Karsten Junge - Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Aachen, Deutschland
  • Marc Jansen - Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Aachen, Deutschland
  • Uwe Klinge - Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Aachen, Deutschland
  • Volker Schumpelick - Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Chirurgische Klinik und Poliklinik, Aachen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch533

doi: 10.3205/10dgch533, urn:nbn:de:0183-10dgch5333

Veröffentlicht: 17. Mai 2010

© 2010 von Trotha et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Ziel dieser Studie war es, die von Chirurgen als ideal empfundenen Knotenspannung einer Fasziennaht in einem standardisierten Modellaufbau („Knotometer“) während des 126. Kongresses der DGCH in München zu dokumentieren und auszuwerten.

Material und Methoden: Es wurde die angelegte Knotenspannung an einem standardisierten Messmodell in Abhängigkeit von der klinischen Erfahrung bei 118 Probanden dokumentiert. Die Probanden wurden nach Grad der Berufserfahrung in fünf Gruppen unterteilt (I: 0–1.Jahr, II: 2.–5.Jahr, III: 6.–10.Jahr; IV: 11–30Jahr; V: >30Jahre).

Es sollten fünf subjektiv optimale Knoten für eine Fasziennaht mit einem monofilen Polypropylen-Faden der Stärke 0 über einem digitalen Spannungssensor angebracht werden. Das Ergebnis der gemessenen Fadenspannung war für die Probanden nicht einzusehen. Ausgewertet wurden Maximalwert, Minimalwert, Mittelwert, Standardabweichung des einzelnen Probanden im Gruppenvergleich. Es wurde der jeweilige Maximalwert der Fadenspannung (≤10N) sowie die jeweils am Ende vorliegende Spannung (N) aufgezeichnet.

Ergebnisse: In den Gruppen II–V ergab sich eine als optimal angesehene Knotenspannung für die Fasziennaht von 5,0±2,2 N. Bei Berufsanfängern war die Knotenspannung mit 3,8±2,02 N niedriger. Es zeigte sich im Gruppenvergleich keine Signifikanz in der Varianz, jedoch waren mit steigender Berufserfahrung höhere Maximalwerte der Knotenspannung mit geringerer Standardabweichung zu verzeichnen. Die Spannbreite der einzelnen Knotenspannungen lag zwischen 0,19 N und dem aufgrund der Sensorempfindlichkeit maximal möglichen 10,0 N.

Schlussfolgerung: Aus den vorliegenden Daten geht hervor, dass derzeit subjektiv eine Knotenspannung dem Modell entsprechend von ca. 5,0 N für die Fasziennaht gemessen wird. Anhand der in diesem Modell erhobenen hohen intra- und interindividuellen Variation lässt sich zeigen, dass die subjektiv ideale Knotenspannung für die Fasziennaht nicht eindeutig definiert ist, mit zunehmender Berufserfahrung jedoch ansteigt. Bisher sind keine vorhergehenden Erhebungen zu diesem Thema vorhanden. Somit ist eine weitere Untersuchung mit Erweiterung des Probandenkollektiv sowie Überprüfung in vivo von besonderem Interesse.