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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Die hohe rektovaginale Fistel – Neue Therapieoption durch transanale Staplerresektion (PPH01/Contour Transtar)

Meeting Abstract

  • Christoph Isbert - Universitätsklinikum Würzburg, Klinik & Poliklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Gefäß- und Kinderchirurgie, Würzburg, Deutschland
  • Lars Bönicke - Universitätsklinikum Würzburg, Klinik & Poliklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Gefäß- und Kinderchirurgie, Würzburg, Deutschland
  • Mia Kim - Universitätsklinikum Würzburg, Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Kinderchirurgie, Würzburg, Deutschland
  • Joachim Reibetanz - Universitätsklinikum Würzburg, Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Kinderchirurgie, Würzburg, Deutschland
  • Christoph-Thomas Germer - Universitätsklinikum Würzburg, Klinik & Poliklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Würzburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch529

doi: 10.3205/10dgch529, urn:nbn:de:0183-10dgch5294

Veröffentlicht: 17. Mai 2010

© 2010 Isbert et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Hohe rektovaginale Fisteln (HRF) stellen aufgrund der hohen Rezidivrate eine therapeutische Herausforderung dar. Das Therapiespektrum reicht von der einfachen Übernähung bis zur M.-Grazilis-Interposition unter Stomadeviation. Die transanale Staplerresektion ermöglicht potentiell eine kulissenartige Verschiebung von Rektum- und Vaginalwanddefekt. Ziel der prospektiven Datenerfassung war es, die Machbarkeit der transanalen Staplerresektion zur Behandlung hoher rektovaginaler Fisteln zu überprüfen.

Material und Methoden: Von 2004–2009 wurden an zwei operativen Zentren in Bayern n=5 Pat. mit HRF operiert. Ursächlich für die Fistel war ein Z.n. Hysterektomie (n=2), eine Beckenringfraktur (n=1) und in n=2 Fällen trat sie postpartal auf (OASIS Grad IV). In n=3 Fällen bestand eine Rezidivfistel. Bei allen Pat. war präop. eine Stomaanlage erfolgt.

Ergebnisse: In allen Fällen lag das rektale Fistelostium >4 cm oral der Linea dentata. Die OP-Zeit betrug durchschnittlich 110 Min. Operativ erfolgte über eine quere Kolpotomie eine Differenzierung der vaginalen Hinterwand von der rektalen Vorderwand. Nach Analdilatation und Einbringen eines Einmalproktoskops wurde das Rektum mit überwendlichen Nähten transmural gefasst, wobei das innere Fistelostium in die Naht eingeschlossen wurde. In 4/5 Fällen erfolgte eine tubuläre Resektion des distalen Rektums unter Einschluss des Fistelostiums mit dem Contour Transtar, in einem Fall wurde ein PPH01-STARR durchgeführt. Abschließend erfolgte der Kolpotomie-Verschluss. Nach 3 Monaten konnte in 4/5 Fällen das Stoma rückverlegt werden. In einem Fall trat ein Fistel-Rezidv auf (PPH01-STARR). Die Fistel wurde mit dem Contour Transtar nachoperiert, wobei auch hier das Stoma nach weiteren 3 Monaten rückverlegt werden konnte.

Schlussfolgerung: Die transanale Staplerresektion ermöglicht einen sicheren und rezidivarmen Verschluss von HRF aufgrund einer Kulissenverschiebung des rektalen Fistelostiums nach aboral, wobei die Contour- der PPH01-Staplerresektion überlegen erscheint.