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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Ist die Narbenhernienversorgung bei Leberzirrhose und Immunsuppression minimal invasiv ein sicheres Verfahren?

Meeting Abstract

  • Doerte Wichmann - Universitätsklinikum Tübingen, Klinik für Allgemein-, Visceral-, Transplantationschirurgie, Tübingen, Deutschland
  • Maria Witte - Universitätsklinikum Tübingen, Klinik für Allgemein-, Visceral-, Transplantationschirurgie, Tübingen, Deutschland
  • Michael Kramer - Universitätsklinikum Tübingen, Klinik für Allgemein-, Visceral-, Transplantationschirurgie, Tübingen, Deutschland
  • Markus Alexander Küper - Universitätsklinikum Tübingen, Klinik für Allgemein-, Visceral-, Transplantationschirurgie, Tübingen, Deutschland
  • Alfred Königsrainer - Universitätsklinikum Tübingen, Klinik für Allgemeine, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Comprehensive Cancer Center (CCC), Tübingen, Deutschland
  • Marty Zdichavsky - Universitätsklinikum Tübingen, Klinik für Allgemein-, Visceral-, Transplantationschirurgie, Tübingen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch521

doi: 10.3205/10dgch521, urn:nbn:de:0183-10dgch5215

Veröffentlicht: 17. Mai 2010

© 2010 Wichmann et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Narbenhernien sind die häufigsten Komplikationen nach abdominellen Operationen. Es liegen nur wenige Daten über den Vergleich des konventionellen und laparoskopischen Bruchlückenverschlusses (BLV) vor. Das Ziel dieser retrospektiven Studie ist die Untersuchung der Komplikations- und Rezidivrate bei immunsuppremierten (medikamentös bei Organersatz, chronisch entzündlichen Erkrankungen, Chemotherapie bei Malignomerkrankung) und leberinsuffizienten Patienten.

Material und Methoden: Ausgewertet wurden patientenbezogene Daten (Alter, Vorerkrankungen, Gewicht, ASA-Score, Bruchgröße, Laborchemie präoperativ) und operationsbedingte Daten (Operationsmodus, Op-Dauer, Netzart, Netzgröße) von allen Patienten, die im Jahr 2007 bei einer Narbenhernie elektiv operiert worden sind.

Ergebnisse: Von insgesamt 58 Patienten (25♀, 33♂) wurden 36 mittels konventionellen (Gruppe 1, 25/36 immunsupprimiert, 1/36 leberinsuffizient) und 22 mittels laparoskopischen BLV (Gruppe 2, 4/22 immunsupprimiert) versorgt. In Gruppe 1 wurden bei 23/36 Patienten der BLV mit Netz durchgeführt. Die Rezidivrate lag bei 25% (9/36, 38,4% ohne Netz, 17,4% mit Netz), 8/9 Patienten mit einem Rezidiv waren immunsuppremiert. Interventionspflichtige Komplikationen traten bei 2/36 Patienten (5,5%) auf, einer dieser Patienten war immunsupprimiert. In Gruppe 2 lag die Rezidivrate bei 13,6% (3/22), wobei keiner der drei Patienten immunsupprimiert war. Interventionspflichtige Komplikationen traten bei zwei nicht immunsupprimierten Patienten (9,1%) der Gruppe 2 auf.

Schlussfolgerung: Bei dem nur kleinen und inhomogenen Patientengut zeigte sich ein tendenzieller Vorteil des laparoskopischen BLV, auch bei immunsupprimierten Patienten mit einer geringeren Rezidivrate. Die Komplikationsrate war bei den laparoskopischen Eingriffen höher als bei dem konventionellen BLV. Es bestand keine Korrelation zwischen der Komplikationsrate und der Bruchpfortengröße/Immunsuppression.