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Therapie einer proximalen Femurschaftfraktur bei ipsilateraler Girdlestone-Situation
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Veröffentlicht: | 17. Mai 2010 |
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Gliederung
Text
Einleitung: Eine Girdlestone-Situation ist eine kritische Situation, da hier noch ein low-grade Infekt, eine Instabilität und eine Teilbelastungssituation vorliegt. Kommt es hier zu einer weiteren Läsion am Femur oder Acetabulum ist oftmals ein Revisionsalloarthroplastik nicht mehr möglich oder zum scheitern verurteilt. Dies geht meist mit einer erheblichen Einschränkung der Lebensqualität und nicht zu unterschätzenden Co-Morbiditäten einher.
Material und Methoden: Fallbericht mit Literaturanalyse
Ergebnisse: Eine 59-jährige Frau wurde uns im septischen Schock zuverlegt bei Infekt einer H-TEP mit Abszessen im M. iliacus und M. glutaeus. Nach Sanieung mit TEP-Ausbau und Etappenlavage stürzte die Patienten am Tag der geplanten Verlegung in die Rehabilitationsklinik. Hierbei zog sich die Patientin eine ipsilaterale proximale Femurschaftfraktur zu, die nach Planung mit einer langen Trochanterabstützplatte versorgt wurde. Es kam innerhalb von 4 Monaten zur Konsolidierung der Femurfraktur, so dass hier bei weiterer Keimfreiheit (2x Punktion) eine simultane Materialentfernung und Implantation einer Revisionsprothese statt finden konnte. Im Verlauf zeigte sich ein gutes postoperatives Ergebnis mit guter Beweglichkeit und hilfsmittelfreier Mobilisation (Harris-Hip-Score: 81).
(Abbildung 1 [Abb. 1])
Schlussfolgerung: Infekte nach Hüftendoprothetik sind selten, sehr selten akut lebensbedrohlich, aber oftmals für den betroffenen Patienten eine Katastrophe. So Enden Patienten mit infizierter Prothese oft in einer Girdlestone-Situation oder „stabilen“ Fistel, was zu einer erheblichen Einschränkung der Lebensqualität führt. Kommt hierbei noch eine weitere Läsion hinzu, stehen oft nur wenige Optionen zur Wahl und ein schlechtes Outcome ist oftmals vorprogrammiert. Hier müssen alle möglichen Anstrengungen unternommen werden um eine akzeptabel Lebenssituation für den Patienten zu schaffen, auch wenn es sich nicht im derzeitigen Vergütungssystem widerspiegelt.