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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Bedeutung der Koinzidenz von pAVK und Coxarthrose

Meeting Abstract

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  • Anke Gabler - Paul Gerhardt Stift, MVZ – Chirurgie, Lutherstadt Wittenberg, Deutschland
  • Stefan David - Paul Gerhardt Stift, Klinik für Unfallchirurgie un Orthopädie, Lutherstadt Wittenberg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch479

doi: 10.3205/10dgch479, urn:nbn:de:0183-10dgch4795

Veröffentlicht: 17. Mai 2010

© 2010 Gabler et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Bei pAVK der Beckenetage klagen die Pat. über belastungsinduzierte Schmerzen i. B. des Hüftgelenkes bzw. der Glutealregion. Mit steigendem Alter weisen die Patienten aber auch gehäuft ein paralleles Auftreten von pAVK und Coxarthrose auf. Die klinische Symptomatik ist dabei nicht immer eindeutig zuzuordnen.

Material und Methoden: Die Prävalenz der symptomatischen pAVK liegt im Alter von 55–74 Jahren bei etwa 3–4%. Eine asymptomatische pAVK ist 3-4mal häufiger. Rezente Querschnittsstudien aus Deutschland (getABI) und den USA (PARTNERS Program) bestätigen die Daten. So betrug die Prävalenz in Deutschland bei über 65-jährigen Männern 20% und bei Frauen 17%. In den USA wurde sogar bei fast 30% der über 70-Jährigen bzw. der 50- bis 70-Jährigen mit Risikofaktoren eine PAVK festgestellt.

Fürde Coxarthrose schätzt man, dass jährlich ca. 50–160 neue Fälle/ 100.000 Einwohner auftreten. Hochgerechnet auf Deutschland bedeutet dies pro Jahr ungefähr 45.000 bis 145.000 Neuerkrankungen. Mit dem 65. Lebensjahr sind 10 bis 20 Prozent aller Menschen betroffen was eine hohe Koinzidenz bedingt.

Ergebnisse: Durch unzureichende präop. Diagnostik wird das Komorbiditätsrisiko erheblich unterschätzt. Bei einem Teil der Pat., die nach Endoprothesenimplantation nicht beschwerdefrei werden, ist davon auszugehen, dass die korrekte Diagnosestellung aufgezeigt hätte, dass die pAVK ursächlich führend für die Beschwerdesymptomatik ist.

Schlussfolgerung: Die Standardisierung in der Diagnostik unter Berücksichtigung einfacher Maßnahmen wie exakte Anamneseerhebung, klin. Pulsstatus, arterielle Verschlussdruckmessung, die der hohen Prävalenz der pAVK in der Hauptaltersgruppe der Coxarthrosepatienten Rechnung tragen, kann helfen, perioperative Komplikationen und Fehlindikationen für die Endoprothesenimplantationen zu vermeiden bzw. eine größere postop. Patientenzufriedenheit zu generieren.