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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Die peripartale Schenkelhalsfraktur

Meeting Abstract

  • Markus Neumaier - Klinikum rechte der Isar der TU München, Unfallchirurgie, München, Deutschland
  • Helen Vester - Klinikum rechts der Isar, Unfallchirurgie, München, Deutschland
  • Frank Martetschläger - Klinikum rechte der Isar der TU München, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, München, Deutschland
  • Ulrich Stöckle - Klinikum rechte der Isar der TU München, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, München, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch477

doi: 10.3205/10dgch477, urn:nbn:de:0183-10dgch4777

Veröffentlicht: 17. Mai 2010

© 2010 Neumaier et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Bei der Schenkelhalsfraktur handelt es sich normalerweise um eine klassische osteoporotische Fraktur des älteren Menschen. Bei jüngeren Patienten mit dieser Fraktur zeigt sich meist ein gestörter Knochenstoffwechsel mit Osteoporose (z.B. bei chron. Alkoholabusus mit Leberzirrhose und Mangelernährung). Aber auch während des letzten Trimenons einer Schwangerschaft kann es aufgrund der hormonellen Umstellung zu einer manifesten Osteoporose mit Frakturen kommen. Fallbeschreibungen zu peripartalen Acetabulumfrakturen, Wirbelkörperfrakturen und Hüftkopfnekrosen bestätigen dies.

Material und Methoden: 2008 wurden in unsere Klinik 2 junge Frauen bei peripartaler Schenkelhalsfraktur osteosynthetisch Versorgt. Beide Fälle wurden systematisch aufgearbeitet und mit der vorhandenen Literatur abgeglichen.

Ergebnisse: Bei zwei jungen Frauen kam es peripartal durch ein Bagatell-Trauma zu dislozierten Schenkelhalsfrakturen, so dass eine operative Versorgung durchgeführt werden musste. Hierunter war eine 35-jährige Schwangere in der 34+ 4 Schwangerschaftswoche (Pauwels 2, Garden 3) und eine 33 Jahre alte Frau 2 Wochen nach Geburt Ihrer Tochter (Pauwels 2, Garden 1). Nach operativer Versorgung zeigte sich jeweils ein regelrechter und unauffälliger Heilverlauf.

Schlussfolgerung: Im letzen Trimenon einer Schwangerschaft kann es zu einer hormonell bedingten Osteoporose kommen. Diese ist in den klassischen Bereichen wie Wirbelsäule und proximales Femur stark ausgeprägt, so dass hier mit einer Frakturgefährdung zu rechnen ist. Die genaue Ursache der schwangerschaftsassozierten Osteoporose ist noch nicht vollständig geklärt, die Diagnostik kann nur klinisch erfolgen und die Therapie (Ca, Vit. D, off-label Bisphosphonat) ist noch umstritten, zumal es post partum zu einer Rekalzifizierung kommt.