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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Eigengeweberekonstruktion der Brust mit Perforatorlappen bei Patientinnen über 60 Jahren – Sind Risiko und Aufwand gerechtfertigt?

Meeting Abstract

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  • Nils Stechl - Markuskrankenhaus, Plastische Chirurgie, Wiederherstellungs- und Handchirurgie, Frankfurt, Deutschland
  • Thomas Gohla - Markus-Krankenhaus, Plastische Chirurgie, Wiederherstellungs- und Handchirurgie, Frankfurt, Deutschland
  • Andreas Gohritz - Markus-Krankenhaus, Plastische Chirurgie, Wiederherstellungs- und Handchirurgie, Frankfurt, Deutschland
  • Klaus Exner - St. Markus-Krankenhaus, Plastische Chirurgie, Wiederherstellungs- und Handchirurgie, Frankfurt, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch468

doi: 10.3205/10dgch468, urn:nbn:de:0183-10dgch4680

Veröffentlicht: 17. Mai 2010

© 2010 Stechl et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Ein höheres Alter gilt als relative Kontraindikation für eine autologe mikrochirurgische Brustrekonstruktion. Ziel war es zu zeigen, daß auch Frauen über 60 von dieser MethodeJahre profitieren.

Material und Methoden: Zwischen 2003–2008 wurden bei 54 Frauen über 60 Jahren 59 freie Lappenplastiken zur sekundären Brustrekonstruktion durchgeführt. Das Durchschnittsalter war 63 Jahre. Es erfolgte eine Analyse der Nebenerkrankungen, Risikofaktoren, Art vorheriger Brustrekonstruktionen, und Folgeeingriffe. Es wurde ein Fragebogen vereschickt, der auf die Motivation für den Brustwiederaufbau, das subjektive Ergebnis die Zufriedenheit mit dem OP-Ergebnis sowie Einfluß auf soziales Leben und Lebensqualität gerichtet war.

Ergebnisse: Indikation war stets eine Sekundärrekonstruktion nach Mammakarzinom, alle Patientinnen wurden in die ASA-Gruppen 1 und 2 eingestuft. Bei insgesamt 59 Lappentransplantationen kam es in 2 Fällen (3,4%) zum kompletten Lappenverlust. Nach einer durchschnittliche Nachuntersuchungszeit von 2,5 Jahren benoteten die Patientinnen das ästhetische Ergebnis an der rekonstruierten Brust in 82% als sehr gut, gut oder befriedigend, das Ergebnis an der Hebestelle wurde in 71% positiv bewertet. Das Gesamtergebnis wurde in 74% der Fälle als gut oder sehr gut bewertet. Sechs Patientinnen (1%) waren mit dem Ergebnis unzufrieden. In 5 Fällen (9%) wurde über eine Beeinträchtigung im Alltag aufgrund der Hebestelle berichtet. Insgesamt 86% gaben eine Verbesserung ihres Körperempfindens und eine Steigerung ihrer Lebensqualität an. 91% würden sich dem Eingriff erneut unterziehen und 83% würden ihn gleichaltrigen Frauen in einer ähnlichen Situation weiterempfehlen

Schlussfolgerung: Auch Frauen über 60 Jahre sollten vom erheblichen Gewinn einer Brustrekonstruktion nicht ausgeschlossen werden. Sie können auch im höheren Lebensalter bei sorgfältiger Auswahl und Vorbereitung von den Vorteilen einer elektiven mikrochirurgische Rekonstruktion mit Perforatorlappen profitieren, die in der großen Mehrzahl der Fälle zu guten ästhetischen Langzeitergebnissen bei geringer Komplikationsrate und minimalem Hebedefekt führt.