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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Totalverlustrate kleiner 1% bei der Brustrekonstruktion mit dem DIEP- oder muskel- und fasziensparenden freien TRAM-flap? Erfahrungen, Tipps und Tricks zur Vermeidung von Komplikationen

Meeting Abstract

  • Beatrix Munder - Sana Krankenhaus Gerresheim, Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Düsseldorf, Deutschland
  • Katrin Seidenstücker - Sana Kliniken Düsseldorf Gerresheim, Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Düsseldorf, Deutschland
  • Philipp Richrath - Sana Kliniken Düsseldorf Gerresheim, Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Düsseldorf, Deutschland
  • Philipp Behrendt - Sana Krankenhaus Gerresheim, Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Düsseldorf, Deutschland
  • Christoph Andree - Sana Krankenhaus Gerresheim, Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Düsseldorf, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch467

doi: 10.3205/10dgch467, urn:nbn:de:0183-10dgch4672

Veröffentlicht: 17. Mai 2010

© 2010 Munder et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Der DIEP- oder freie TRAM-flap (ms-TRAM) sind Goldstandard in der autologen Brustrekonstruktion; Die Totalverlustrate der freien Lappenplastiken schwankt in der Literatur zwischen 0 und 3,5%. Eine Rate von kleiner 1% bedarf keiner Manipulation von Ergebnissen, sondern der Erfahrungen eines mikrochirurgisch geschulten Operationsteams.

Material und Methoden: Bei 564 Lappenplastiken hatten wir fünf Totalverluste, was einer Verlustrate von 0,88% entspricht. Bei 454 Patientinnen erfolgte eine unilaterale, bei 57 Patientinnen eine bilaterale Rekonstruktion. Primärrekonstruktionen nach Skin sparing Mastektomie wurden in 111 Fällen (Lappen) durchgeführt.

Ergebnisse: Entscheidende Schritte für eine geringe Verlustrate finden sich während der Hebung des Lappens und des mikrochirurgischen Anschlusses. Um venöse oder arterielle Probleme nach der Anastomose zu vermeiden, werden bei der Hebung alle Perforatoren auf beiden Seiten dargestellt und nach Wahl des Perforators alle anderen Perforatoren mittels Bulldogklemmchen temporär abgeklemmt. Es zeigen sich hier unmittelbar venöse Stauungen oder eine unzureichende Durchblutung des gesamten Lappens. Eine Präparation mittels einer bipolaren Pinzette ermöglicht eine schnelle und blutarme Präparation. Nach Gefäßnaht werden routinemäßig 2 ml Fibrinkleber zur Stabilisierung der Anastomose benutzt, um ein „kinking“ zu vermeiden

Schlussfolgerung: Die freien mikrochirurgischen DIEP- und ms-TRAM Lappen sind sichere Lappen zur Brustrekonstruktion und als Standardlappenplastik in Zentren geeignet, wenn ein geschultes Team vor Ort ist. Einzelne Tricks erlauben eine geringe Totalverlustrate und ermöglichen so der Patientin ein sicheres und ästhetisch anspruchsvolles Ergebnis. Diese sollte bei der Brustrekonstruktion nach der onkologischen Sicherheit immer primäres Ziel sein.