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Propeller-Perforatorlappen zur Rekonstruktion von ausgedehnten Defekten der Rumpf- und Beckenregion – vom „Kolibri“ zum therapeutischen Standard
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Veröffentlicht: | 17. Mai 2010 |
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Gliederung
Text
Einleitung: In dieser retrospektiven Studie werden Propeller-Lappenplastiken basierend auf einem Perforator als Konzept zur Deckung von ausgedehnten Defekten im Rumpf- und Beckenbereich vorgestellt. Es werden anhand von ausgewählten Beispielen Indikationen und Kontraindikationen sowie technische Modifikationen dargestellt.
Material und Methoden: In einer retrospektiven Studie wurden 15 Patienten mit 16 Lappenplastiken (8 w, 7 m, 0–75 Jahre) eingeschlossen. Die Defekte waren am Rücken (5), der Bauchdecke (1) sowie der Becken- und Gesäßregion (9) lokalisiert. Zum Einsatz kamen gestielte Propellerlappenplastiken (15,5±3,8 cm x 7,3±1,4 cm) aus der thorakalen (4), lumbalen (2), glutealen (5) und proximalen Oberschenkel (5) Region. Auf dem dominanten Perforator wurde ein Propeller-Lappen gehoben und nach 180°-Drehung auf dem Stiel in den Defekt transferiert. Der Hebedefekt wurde bei allen Patienten primär verschlossen.
Ergebnisse: Alle Defekte konnten erfolgreich rekonstruiert werden. Bei einer Lappenplastik kam es initial postoperativ zu einer vorübergehenden venösen Kongestion. Es waren keine Lappenverluste oder Lappenteilnekrosen zu beobachten. Bei 4 Patienten kam es zu Serombildungen oder Wundheilungsstörung welche konservativ beherrscht werden konnten.
Schlussfolgerung: Perforatorlappenplastiken stellen ein sicheres Verfahren zur Defektdeckung im Bereich des Rumpfes dar. Das Propeller-Design ermöglicht die Deckung von großen Defekten bei primärem Verschluss des Entnahmedefektes und erhöht die Reichweite der gestielten Lappen. Die Verlagerung von gesundem Gewebe in die Defektregion ist ein entscheidender Vorteil des Propellerlappen-Designs und bewährt sich insbesondere bei chronischen Wunden und bei Zustand nach Radiatio. Das Konzept des Propellerlappens stellt daher eine sinnvolle Alternative zu herkömmlichen Lappenplastiken dar und kann bei ausgewählten Indikationen inzwischen als therapeutischer Standard angesehen werden.