gms | German Medical Science

127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Nachwuchsmangel in der Gefäßchirurgie – Notwendigkeit zum Imagewandel?

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • Julia Pongratz - Klinikum Rechts der Isar, Klinik für Gefäßchirurgie, München, Deutschland
  • Christian Reeps - Klinikum Rechts der Isar, Klinik für Gefäßchirurgie, München, Deutschland
  • Hans-Henning Eckstein - Klinikum Rechts der Isar, Klinik für Gefäßchirurgie, München, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch441

doi: 10.3205/10dgch441, urn:nbn:de:0183-10dgch4415

Veröffentlicht: 17. Mai 2010

© 2010 Pongratz et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Das Problem des Nachwuchsmangels in der Gefäßchirurgie ist evident. So wurden 2008 mehr Oberarztstellen ausgeschrieben als Facharzttitel erworben wurden und <5% der Studenten gaben Gefäßchirurgie als Berufswunsch an. Gründe hierfür sind das Image als wenig interessantes Nebenfach mit hoher Arbeitsbelastung, damit mangelnder Vereinbarkeit von Familie und Beruf, und eingeschränktem therapeutischem Spektrum. Nachfolgend werden Konzepte zur Verbesserung der Nachwuchsaquise durch einen Imagewandel erarbeitet.

Material und Methoden: In der studentischen Lehre und jungen Kollegen sollte das moderne Tätigkeitsfeld des multimodal arbeitenden Gefäßmediziners und -diagnostikers vorgestellt werden. Zudem müssen Berufsausübung und Arbeitsbedingungen für junge Ärzte attraktiver gestaltet werden.

Ergebnisse: Den Studierenden sollte das gesamte komplexe arterielle und venöse Erkrankungsspektrum vorgestellt werden, sowie die Bandbreite der vaskulären Diagnostik, insbesondere der Sonographie und nicht-invasiver Verfahren, als auch alle operativen, endovaskulären und konservativen Therapietechniken. Möglichkeiten hierzu bieten sich in der Vorlesung und im Praktikum der Chirurgie als auch z.B. an einem Schnuppertag Gefäßchirurgie mit Teilnahme an Operationen, Katheterinterventionen und stationärer Patientenversorgung. Während des chirurgischen PJ-Tertiales ist eine Rotation durch alle Disziplinen incl. der Gefäßchirurgie sinnvoll. Assistenzärzte eignen sich bei geringem Alterunterschied gut zur Nachwuchswerbung und sollten daher für die Lehre eingesetzt werden. Durch Gelegenheit zu Auslandsaufenthalten und Rotationen kann die Facharztausbildung aufgewertet werden. Aufstiegsmöglichkeiten bei wachsender Nachfrage nach Fachärzten aufgrund demographischer Entwicklungen und die Möglichkeit zur Niederlassung bieten ansprechende Zukunftsaussichten.

Schlussfolgerung: Da die Entscheidung für das Fachgebiet meist während des Studiums fällt, könnte eine Vermittlung eines korrigierten Images der Gefäßmedizin in modernen Lehrkonzepten dem aktuellen Nachwuchsmangel entgegenwirken, wie auch längerfristig gesehen, eine Änderungen der Berufsbedingungen.