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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Validierung, Anwendbarkeit und Limitationen der ISGPS-Konsensusdefinition der postoperativen Magenentleerungsstörung (DGE) – Analyse anhand von 746 Pankreasresektionen

Meeting Abstract

  • Thilo Welsch - Chirurgische Universitätsklinik Heidelberg, Klinik für Allgemein-, Viszeral-, und Transplantationschirurgie, Heidelberg, Deutschland
  • Mareike Borm - Chirurgische Universitätsklinik, Klinik für Allgemein-, Viszeral-, und Transplantationschirurgie, Heidelberg, Deutschland
  • Luca Degrate - Chirurgische Universitätsklinik, Klinik für Allgemein-, Viszeral-, und Transplantationschirurgie, Heidelberg, Deutschland
  • Ulf Hinz - Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Allgemein-, Viszeral-, und Transplantationschirurgie, Heidelberg, Deutschland
  • Markus W. Büchler - Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Heidelberg, Deutschland
  • Moritz Nicolas Wente - Chirurgische Universitätsklinik, Klinik für Allgemein-, Viszeral-, und Transplantationschirurgie, Heidelberg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch438

doi: 10.3205/10dgch438, urn:nbn:de:0183-10dgch4387

Veröffentlicht: 17. Mai 2010

© 2010 Welsch et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die postoperative Magenentleerungsstörung („Delayed gastric emptying“ – DGE) ist eine der häufigsten Komplikationen nach Pankreatoduodenektomie (PD). Es gab bisher keine einheitliche akzeptierte Definition des DGE, so dass die ISGPS (International Study Group of Pancreatic Surgery) in 2007 eine Konsensusdefinition publizierte. Ziel der vorliegenden Studie war die Validierung dieser Definition an einer großen Fallserie in einem Pankreaszentrum.

Material und Methoden: Die ISGPS-Definition wurde auf 764 vollständigen PD-Datensätzen aus den Jahren 2001-2008 angewandt. Risikofaktoren für das Auftreten von DGE (Grad A, B, C) wurden uni- und multivariat analysiert.

Ergebnisse: DGE trat insgesamt bei 44.5% der Patienten auf. Die mediane Krankenhausverweildauer war bei Patienten mit DGE signifikant länger (kein DGE: 11, DGE A: 13, B: 21, C: 40 Tage). Die Diagnose DGE war mit einem prolongierten Intensivaufenthalt der Patienten im postoperativen Verlauf vergesellschaftet (kein DGE: 9.4%, DGE A: 20.6%, C: 61.8%). Multivariate Risikofaktoren für das Auftreten von DGE A waren weibliches Geschlecht, eingeschränkte präoperative kardiale Belastbarkeit sowie schwerwiegende Komplikationen (Grad III-IV). Die Validierung der DGE Definition ergab, dass DGE A und B entgegen der Definition in 22.1% beziehungsweise 44.4% mit interventionellen Behandlungen assoziiert waren.

Schlussfolgerung: Die identifizierten Risikofaktoren für DGE A können präoperativ nicht verbessert werden. Schwerwiegende postoperative Komplikationen und Intensivaufenthalt der Patienten limitieren die Anwendung der aktuellen Definition. Die ISGPS Definition ist praktikabel und anwendbar in unkomplizierten postoperativen Verläufen und bietet für diese Fälle eine akkurate Diskriminierung der Schweregrade von DGE.