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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Seltene Aspekte nach konservativer Behandlung von Leberrupturen im Kindesalter

Meeting Abstract

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  • Sabine Zundel - Universitätsklinikum Tübingen, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Kinderchirurgie, Tübingen, Deutschland
  • Philipp Szavay - Universitätsklinikum Tübingen, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Kinderchirurgie, Tübingen, Deutschland
  • Jürgen Schäfer - Universitätsklinikum Tübingen, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Tübingen, Deutschland
  • Jörg Fuchs - Universitätsklinikum Tübingen, Kinderchirurgie, Tübingen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch421

doi: 10.3205/10dgch421, urn:nbn:de:0183-10dgch4215

Veröffentlicht: 17. Mai 2010

© 2010 Zundel et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Leberrupturen im Kindesalter werden zu 97% konservativ behandelt. Prospektive Studien zeigen darunter eine Verbesserung der Morbidität. Seltene Komplikationen müssen im kurzfristigen Follow-up diagnostiziert werden und ggf. einer interventionellen oder chirurgischen Therapie zugeführt werden um das Out-come zu verbessern. Wir beschreiben zwei seltene Phänomene nach konservativer Behandlung von Grad 4 Leberrupturen aus dem eigenen Patientengut.

Material und Methoden: Die Patienten (7 und 6 Jahre) erlitten im Rahmen eines Fahrradsturzes bzw. eines Pferdetrittes ein stumpfes Bauchtrauma. In der initialen Bildgebung im Schockraum (Sonographie und CT-Abdomen) wurde jeweils eine Leberruptur Grad 4 diagnostiziert. Bei hämodynamischer Stabilität (Transfusionsbedarf <20 ml/kgKG) wurden beide Patienten einer konservativen Therapie zugeführt.

Ergebnisse: Patient 1 zeigte in den sonographischen Verlaufskontrollen eine kontinuierliche Zunahme der freien Flüssigkeit. Mittels Biliscopin-CT und ERCP wurde sekundär ein Abriß des rechten Ductus hepaticus diagnostiziert. Eine interventinelle Stenteinlage mißlang, worauf eine Hemihepatektomie rechts durchgeführt wurde.

Im elektiven Verlaufs-CT bei Patient 2 wurde eine Aneurysmabildung (Durchmesser 9 mm) in der Segmentarterie VII detektiert. Im interdisziplinären Konsens wurde eine konservative Therapie indiziert. Im Verlauf von 4 Wochen kam es zu einer spontanen Thrombosierung und kompletten Rückbildung des Befundes.

Schlussfolgerung: Die konservative Behandlung der Leberruptur ist bei hämodynamisch stabilen Patienten die Therapie de Wahl. Komplikationen, die nicht zu einer Veränderung der Vitalparameter führen, dürfen dennoch nicht übersehen werden. Engmaschige bildgebende Verlaufskontrollen sind indiziert. Befundsentsprechend muß interdisziplinär über eine Weiterführung der konservativen Therapie oder der Notwendigkeit einer Intervention entschieden werden.