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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Fallbeschreibung: Zökale Transposition durch Implantation eines Expanders in die Bauchhöhle zur Durchführung einer therapeutischen Bestrahlung des Beckens bei Ewing-Sarkom

Meeting Abstract

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  • Ewa Molinger - Universitätskliniken des Saarlandes, Kinderchirurgie, Homburg, Deutschland
  • Clemens Magnus Meier - Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Allgemein-, Visceral-, Gefäß- und Kinderchirurgie, Abteilung für Kinderchirurgie, Homburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch419

doi: 10.3205/10dgch419, urn:nbn:de:0183-10dgch4195

Veröffentlicht: 17. Mai 2010

© 2010 Molinger et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Das Ewing Sarkom ist eine seltene maligne Erkrankung des Knochens mit einer hohen Morbidität und Mortalität. Bei früher Diagnosestellung ist eine Heilung in 65% der Fälle möglich. Die Therapie besteht in der Regel aus einer Kombination von Chemotherapie und Resektion des betroffenen Areals im Intervall. Besonders schwerwiegend wiegen die oft notwendigen verstümmelnden Maßnahmen, die für die jungen Patienten sehr schwer zu akzeptieren sind. Viele Maßnahmen wurden erdacht und verworfen im Bereich der Therapie dieser hochmalignen Krankheit. Die chirurgische Therapie ist in der Mehrzahl der Fälle zumindest als Kombinationstherapie immer noch der kurative Ansatz.

Als eine mögliche Alternative hat sich die kurative Strahlentherapie etabliert, allerdings mit den Problemen der Nebenwirkungen insbesondere im Bereich strahlenempfindlicher Gewebe.

Material und Methoden: Wir präsentieren den Fall einer 15-jährigen Patientin mit einem Ewing Sarkom im Bereich der rechten Beckenschaufel. Nach Durchführung der einleitenden Chemotherapie hätte die chirurgische Therapie einer Hemipelvektomie rechts entsprochen, die die Patientin jedoch ablehnte. Es wurde dann die therapeutische Bestrahlung der Tumorregion durchgeführt. Hierfür war die Verlagerung des Darms aus dem Bestrahlungsfeld erforderlich. Dies wurde durch die Implantation eines Expanders in die Bauchhöhle erreicht. Als Komplikation kam es zu einem Ileus durch Dislokation des Expanders, dessen Lage darauf korrigiert wurde. Die Strahlentherapie konnte weitergeführt werden.

Zur Durchführung der Strahlentherapie war eine Verlagerung des Dünndarms unbedingt erforderlich und wurde mit Hilfe der Implantation eines Mamma-Expanders durchgeführt.

Als Komplikation kam es zu einem Ileus bei Verlagerung einer Dünndarmschlinge in eine Gewebetasche, diese konnte behoben werden und das Implantat wurde ausgetauscht.

Die Strahlentherapie konnte unter diesen Umständen durchgeführt werden.

Schlussfolgerung: Durch die Implantation von Expandern in die Bauchhöhle kann auch im Kindes- und Jugendalter eine therapeutische Bestrahlung von Tumoren der Bauch-, Beckenregion ermöglich werden. Entstellende Amputation können vermieden werden