gms | German Medical Science

127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Das schwere Schädelhirn-Trauma im Kindesalter

Meeting Abstract

  • Thomas Kapapa - Universitätsklinikum Ulm, Neurochirurgische Klinik, Ulm, Deutschland
  • Dieter Woischneck - Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Ulm, Deutschland
  • Ulricke Pfister - Clementinen Hospital, Paediatrie, Frankfurt, Deutschland
  • Eckhardt Rickels - Universitätsklinikum Ulm, Neurochirurgische Klinik, Ulm, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch414

doi: 10.3205/10dgch414, urn:nbn:de:0183-10dgch4144

Veröffentlicht: 17. Mai 2010

© 2010 Kapapa et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Bei steigenden Zahlen von Schädelhirn-Traumata besonders in Kindesalter obliegt der interdisziplinären Versorgung vom Zeitpunkt der Bergung bis zur Entlassung und darüber hinaus besondere Bedeutung.

Material und Methoden: In einem prospektiven Konzept werden 48 Kinder im Alter von 0 bis 16 Jahren mit einem schweren Schädelhirn-Trauma auf der pädiatrischen Intensivstation versorgt. Klinische Scores und bilddiagnostische Befunde beschreiben wie laborchemische Werte sowie Ergebnisse des multimodalen Neuromonitoring den Verlauf und das Behandlungsergebnis.

Ergebnisse: Prähospital zeigen der initiale Shock-Index (p=0.0089), der systolische Blutdruck (p=0.0002) sowie das Vorkommen einer Bradykardie (p=0.035) signifikanten Einfluss auf das Behandlungsergebnis. Die Pupillomotorik am Unfallort (p=0.002) und im Schockraum bei Aufnahme (p=0.0004) sind starke Prädiktoren für den klinischen Verlauf. Ein zerebraler Perfusionsdruck unterhalb der altersspezifischen Richtwerte während des stationären Aufenthalts geht mit einem schlechten Behandlungsergebnis einher (p=0.0132). Langzeitbeeinträchtigungen der körperlichen und kognitiven Gesundheit betrafen vornehmlich Kinder mit einem Glasgow-Coma-Score ≤8 länger als 48 Stunden.

Schlussfolgerung: Die akut-medizinische Betreuung – beginnend am Unfallort – sollte der prähospitalen Stabilisierung der Kreislaufparameter und Oxygenierung ebenso viel Wertigkeit widmen wie der hospitalen Aufrechterhaltung des zerebralen Perfusionsdruckes. Eine kognitive Testung und ggf. Rehabilitation sollte allen Kinder mit einer Glasgow-Coma-Score ≤8 bzw. einer längeren Bewusstlosigkeit zukommen.