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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Therapie bei Morbus Hirschsprung: Vergleich der Langzeitergebnisse transanaler versus transabdominaler Durchzugsoperationsverfahren

Meeting Abstract

  • Philipp Romero - Universitätsklinik Heidelberg, Kinderchirurgie, Heidelberg, Deutschland
  • M. Kroiss - Universitätsklinik Heidelberg, Kinderchirurgie, Heidelberg, Deutschland
  • Ingo Königs - Universitätsmedizin Mannheim, Klinik für Kinderchirurgie, Mannheim, Deutschland
  • Lucas M. Wessel - Universitätsmedizin Mannheim, Klinik für Kinderchirurgie, Mannheim, Deutschland
  • Stefan Holland-Cunz - Universitätsklinikum Heidelberg, Kinderchirurgie, Heidelberg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch409

doi: 10.3205/10dgch409, urn:nbn:de:0183-10dgch4095

Veröffentlicht: 17. Mai 2010

© 2010 Romero et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die transanal endorektale Durchzugsoperation (TERPT) ist in den letzten Jahren die meist angewandte Operartionstechnik bei Kindern mit M. Hirschsprung (HD). 12 Jahre nach ihrer Einführung durch De la Torre- Mondragon und Ortega werden Langzeitergebnisse und Unterschiede zu den traditionellen transabdominalen Operationsverfahren (ABD) untersucht.

Material und Methoden: Es wurde eine retrospektive Aktenauswertung von 39 mindestens 3 Jahre alten Kindern die mit einer Durchzugsoperation (TERPT, n=16; ABD, n=23) bei HD versorgt wurden durchgeführt. Die Operationen wurden im Zeitraum von 1992 bis 2007 durch verschiedene Operateure durchgeführt. Außerdem wurden die Familien befragt und in Anlehnung an die Studie von M.I. El-Sawaf (2007) ein standardisierter Fragebogen im Bezug auf die postoperativen Langzeitergebnisse ausgewertet. Die Punkteverteilung betrug 0–40: 0–10= sehr gut, 10–20= gut, 20–30= ausreichend, 30–40= ungenügend. Die statistische Auswertung erfolge mit SPSS 16.0 durch einen zweizeitigen Fischer exakt Test (p<0,05).

Ergebnisse: In der gesamten Punkteauswertung zeigten sich keine signifikanten Unterschiede zwischen ABD und TERPT. In der TERPT Gruppe zeigten sich im Vergleich signifikant kürzere Operationszeiten und ein kürzerer stationärer Aufenthalt. Komplikationen wie Stuhlverhalt/Obstipation, Enterokolitis oder Inkontinenz waren in beiden Gruppen gleich verteilt.

Schlussfolgerung: Die Studie weist eine hohe Patienten- und Angehörigenzufriedenheit in beiden Gruppen von Operationsverfahren nach mit überwiegend sehr guten Punkteverteilungen im postoperativen Langzeitergebnistest (sehr gut= 75%TERPT, 93,8% ABD). Eine signifikant höhere Inkontinenzrate in der TERPT Gruppe oder eine höhere Inzidenz für postopertive Enterokolitis in der ABD Gruppe wie in der Vergleichsstudie von M.I. El-Sawaf (2007) beschrieben zeigte sich in unseren Ergebnissen nicht. Eine höhere Inkontinezrate nach TERPT konnte ausgeschlossen werden. TERPT ist bezogen auf die Langzeitergebnisse zumindest gleichwertig mit ABD.