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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Vorteile und Grenzen des geschlossenen Korrekturverfahrens nach Nuss bei Pectus excavatum gegenüber der offenen Technik – eine kritische Analyse der Ergebnisse beider Techniken

Meeting Abstract

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  • Ronald Lützenberg - Charite, Chirurgische Klinik I CC10, Berlin, Deutschland
  • H.-J. Buhr - Universitätsklinikum Benjamin Franklin, Chirurgische Klinik und Poliklinik I, Berlin, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch405

doi: 10.3205/10dgch405, urn:nbn:de:0183-10dgch4055

Veröffentlicht: 17. Mai 2010

© 2010 Lützenberg et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Korrekturoperation nach Nuss bei Pectus excavatum ist ein anerkanntes und verbreitetes Verfahren. Das initiale Ergebnis verbessert sich im Sinne des „thoracic remodeling“ unter der Wirkung der einleitenden Kraft des Pectus Bar. Bei der offenen Technik verbleibt eine lebenslange Narbenplatte. Ziel ist es unsere Ergebnisse und Erfahrungen mit der NUSS-Technik im Vergleich zu verschiedenen offenen Techniken (Brunner, Ravitch) darzustellen.

Material und Methoden: In der Zeit von 2001 bis 2009 führten wir bei 108 Patienten im Alter zwischen 6 und 44 (22) Jahren eine Pectus excavatum Korrektur nach NUSS durch. 80% der Patienten hatten eine typische Leistungseinschränkung. Bei 20% war die psychosoziale Belastung führend. Der CT-Schweregradindex nach Haller lag zwischen 3,1 und 18,7 ( 5,3). Diese Ergebnisse stellten wir denen von 34 offenen Primärkorrekturen im Alter von 14–46 Jahren hinsichtlich Korrekturergebnis und Komplikationen gegenüber.

Ergebnisse: Unter Anwendung der Nusstechnik erfolgte in 78% der Fälle der Einsatz von 2 Pectus Bar Metallimplantaten gegenüber nur 36% in der offenen Technik. Der perioperative Blutverlust betrug 10 ml versus 240 ml. Revisionspflichtige Pectus Bar Dislokationen traten in 2 Fällen (1,7%) auf. Herz , Perikard oder Lungenverletzungen wurden nicht verzeichnet. Die stationäre Behandlungsdauer war bei der Nuss Technik mit 7,1 Tagen gegenüber 12,2 Tagen geringer. Rezidive wurden bei 2 Patienten in der offenen Technik verzeichnet.

Schlussfolgerung: Die Korrektur bei Pectus excavatum durch die minimal invasive Technik stellt eine vollständig differente Methode im Vergleich zur Standardtechnik dar und verzichtet auf Osteo- und Chondrotomien sowie Rippenknorpelresektionen. Die Korrektur erzielt ein Normalkonfiguration des Brustkorbs durch die umformende Kraft der Metallimplantate. Demgegenüber resultiert die offene Technik in der Ausbildung einer flächenhaften Flachbrust und starrer ventraler Brustwand.