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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Die Tumorinfiltration der thorakalen Wirbelsäule – eine interdisziplinäre Herausforderung

Meeting Abstract

  • Tina Dönges - HSK, Dr-Horst-Schmidt-Kliniken, Klinik für Thoraxchirurgie, Wiesbaden, Deutschland
  • Servet Bölükbas - HSK, Dr-Horst-Schmidt-Kliniken, Klinik für Thoraxchirurgie, Wiesbaden, Deutschland
  • Thomas Bergmann - HSK, Dr-Horst-Schmidt-Kliniken, Klinik für Thoraxchirurgie, Wiesbaden, Deutschland
  • Michael Melzer - HSK, Dr-Horst-Schmidt-Kliniken, Klinik für Neurochirurgie, Wiesbaden, Deutschland
  • Robert Schönmayr - HSK, Dr-Horst-Schmidt-Kliniken, Klinik für Neurochirurgie, Wiesbaden, Deutschland
  • Joachim Schirren - HSK, Dr-Horst-Schmidt-Kliniken, Klinik für Thoraxchirurgie, Wiesbaden, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch402

doi: 10.3205/10dgch402, urn:nbn:de:0183-10dgch4020

Veröffentlicht: 17. Mai 2010

© 2010 Dönges et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Ziel der retrospektiven Analyse ist die Darstellung der Indikation und technischen Durchführung ausgedehnter Operationen von thorakalen, malignen Tumoren mit Wirbelkörperinfiltration. Es werden die postoperativen Komplikationen und das Langzeitüberleben der Patienten mit den unterschiedichen Tumorentitäten analysiert und diskutiert.

Material und Methoden: Von 200 bis 2008 wurden in der Klinik für Thoraxchirurgie insgesamt 26 Patienten (m: n=20; w: n=6) mit ausgedehnten, primären und sekundären malignen Tumoren der Lunge und des Thorax mit Infiltration der Wirbelsäule operativ behandelt. Die Operationen erfolgten interdisziplinär mit der Neurochirurgie. Begonnen wurden die Operationen vom neurochirurgischen Team in Bauchlage mit einer Hemilaminektomie und Freilegung des Myelons und fortgesetzt durch die Thoraxchirurgen in Seitenlage mit der en bloc Resektion von Lunge, Brustwand und in Zusammenarbeit mit den Neurochirurgen mit Wirbelkörperteil- oder -komplettresektion. Die Stabilisierung der Wirbelsäule wurde durch interne Schienung oder Wirbelkörperersatz durchgeführt.

Ergebnisse: Bei 10 Pat. lag ein NSCLC vor. Bei 7 Pat. ein anderer prim. thorakaler Tumor und bei 9 Pat. Metastasen eines bereits curativ behandelten extrathorakalen Tumors.

Eine R0-Resektion konnte in 21 Fällen erreicht werden. R1-Resektion n=4, R2-Resektion n=1. Die 30Tage-Letalität lag bei n=0.

Die relevanten, postoperativen Komplikationen waren Wundheilungsstörungen und Serombildung (n=5), Nachblutungen mit erfordericher Revision (n=2), Pneumonien (n=3) und erforderliche Revisionen der Wirbelsäulenosteosynthese (n=3).

Das mediane Überleben der Patienten mit einem Lungenkarzinom unabhängig vom N-Status ist 30,75 Monate, der Patienten mit einem prim. Sarkom 48 Monate und das der Patienten mit Metastase eines extrathorakalen Tumors 35,25 Monate.

Schlussfolgerung: Im Rahmen interdisziplinärer Therapiekonzepte ist bei den fortgeschrittenen malignen Tumoren mit Wirbelkörperinfiltration eine komplette Resektion mit einem zu vertretenen Risiko möglich. Beim Lungenkarzinom mit Wirbelkörperinfiltration (T4-Wirbelsäule) ist die R0-Resektion interdisziplinär mit der Neurochirurgie mit potentieller Kurration zu erreichen.