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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Die videoendoskopische Schilddrüsenoperation über einen dorsalen Zugang mit unsichtbaren Narben: Eine klinische Machbarkeitsstudie

Meeting Abstract

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  • Hans Martin Schardey - Agatharied, Allgemein-, Visceral- und Gefäßchirurgie, Hausham/OBB, Deutschland
  • Stefan Schopf - Krankenhaus Agatharied, Allgemein-, Visceral- und Gefäßchirurgie, Hausham/OBB, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch394

doi: 10.3205/10dgch394, urn:nbn:de:0183-10dgch3942

Veröffentlicht: 17. Mai 2010

© 2010 Schardey et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Es war das Ziel der Studie, die Sicherheit und Machbarkeit des dorsalen Zugangs zur endoskopischen Thyreoidektomie in einer prospektiven klinischen Untersuchung zu ermitteln, nachdem das Verfahren ex vivo in menschlichen Kadavern erprobt worden war.

Material und Methoden: Bei 28 Probanden wurden insgesamt 30 Hemithyreoidektomien durchgeführt. Aufgenommen wurden Patienten mit Struma oder verdächtigen kalten oder heißen Knoten. Die wichtigsten Instrumente waren ein Spatel (Fa. Karl Storz, Tuttlingen) zur Kameraführung und mechanischen Retraktion und das Ultracision.

Die Hautinzision erfolgte in der behaarten Kopfhaut, hinter dem Ohr. Medial zur tiefen Fascie des M. sternocleidomastoideus erfolgte die Präparation bis zum Trig. caroticum. Von hier aus wurde nach medial unter die gerade Halsmuskulatur präpariert und dort die Schilddrüse dargestellt. Die chirurgischen Schritte wurden durch 15 Kontenpunkte definiert. Jeder Knotenpunkt wurde durch ein Qualitätsscore, nach Abschluss der Operation bezüglich des Erfolges des einzelnen Schrittes, bewertet. Die Summe der einzelnen Qualitätsscores ergab eine Zahl, die für die Qualität der Gesamtoperationen steht.

Ergebnisse: 30 Hemithyreoidektomien und eine subtotale – wurden durchgeführt. Der durchschnittliche Qualitätsscore ergab 107,33 Punkte. Es wurden keine Konversionen, keine Hypocalicämien, eine permanente Lähmung des N. laryngeus recurrens und eine postoperativen Blutung und keine Heilungsstörung festgestellt. Die Größe der Resektate betrugen im Durchschnitt 18ml, vier mal waren sie größer als 38ml. Es wurden 29 gutartige Diagnosen und ein multifokales papilläres Carcinom nachgewiesen, entsprechend erfolgte eine offene Revision und Lymphadenektomie. Bei 6 Patienten fand sich eine vorübergehende Beeinträchtigung der cervikalen Nerven. Eine Verbesserung der Lagerung und eine Veränderung der Operationsstrategie führte zu einer vollständigen Vermeidung solcher Komplikationen.

Schlussfolgerung: Die Hemithyreoidektomie über einen dorsalen Zugang ist machbar. Die Entfernung der Schilddrüse selbst ist vergleichbar mit anderen endoskopischen Techniken. Die OP durch nur einen Zugang erfordert spezielle Instrumente.