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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Einfluss der Adipositas auf die Machbarkeit der retroperitoneoskopischen Adrenalektomie

Meeting Abstract

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  • Jakob Hinrichs - Kliniken Essen-Mitte, Klinik für Chirurgie und Zentrum für Minimal-Invasive Chirurgie, Essen, Deutschland
  • Pier Francesco Alesina - Kliniken Essen-Mitte, Klinik für Chirurgie und Zentrum für Minimal-Invasive Chirurgie, Essen, Deutschland
  • Martin K. Walz - Kliniken Essen-Mitte, Klinik für Chirurgie und Zentrum für Minimal-Invasive Chirurgie, Essen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch392

doi: 10.3205/10dgch392, urn:nbn:de:0183-10dgch3922

Veröffentlicht: 17. Mai 2010

© 2010 Hinrichs et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Adipositas wird gemeinhin als Risikofaktor für erschwerte chirurgische Eingriffe angesehen. Für die retroperitoneoskopische Adrenalektomie sind noch nie Daten veröffentlicht worden.

Material und Methoden: Untersucht wurden 574 Patienten, die zwischen 11/01 und 11/08 in unserer Klinik unilateral retroperitoneoskopisch adrenalektomiert wurden. Die Operation wurde in drei Trokar-Technik in Bauchlage durchgeführt. 158 Patienten (27,5%) mit einem BMI ≥30 kg/m² (30-72) wurden der Adipositasgruppe (AG) zugeordnet. 416 normgewichtige Patienten (72,5%) der Non-Adipositasgruppe (NAG) (BMI 15–29.9). Häufigste Tumoren waren in beiden Gruppen (AG, NAG) die Conn-Adenome (37,3%, 37,5%), gefolgt von Phäochromozytomen (17%, 26,7%), Cushing-Adenomen (29,7%, 14,6%) und anderen Nebennierentumoren (15,8%, 21,1%). Die durchschnittliche Tumorgröße betrug in der AG 2,9±1,9cm und in der NAG 2,9±1,7cm. Die Gruppen wurden mittels Mann-Whitney U-Test verglichen.

Ergebnisse: Keine Mortalität. Schwere Komplikationen traten bei einem AG-Patienten (Pneumonie) und bei 5 NAG Patienten (4 Blutungen/Hämatome, 1 Myokardinfarkt) auf. Außerdem beobachteten wir bei 5,7% (AG) bzw. 5,5% (NAG) eine vorrübergehende Relaxation/Hypästhesie der Bauchdecke oder Wundinfekte. Konversionen wurden in 6 Fällen (1%) notwendig (3 laparoskopisch, 3 offen): 2 in der AG, 4 in der NAG. Die Operationsdauer (20-280 Minuten) betrug in der AG 70±43 Minuten und 64±40 Minuten in der NAG (p=0.1). Bei 17 Patienten mit einem BMI >40 kg/m² lag die OP-Zeit bei 61±34 Minuten. Die Aufenthaltsdauer betrug durchschnittlich 3,8±1,8 Tage (NAG) und 5±3,7 Tage (AG) (p<0.001). Der durchschnittliche intraoperative Blutverlust betrug 26 ml in der AG und 20 ml in der NAG (p=n.s.).

Schlussfolgerung: Die retroperitoneoskopische Adrenalektomie ist auch bei adipösen Patienten ein sicheres und schnelles Verfahren und stellt die Therapie der Wahl dar.