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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Entwicklung und Einführung eines verbindlichen abteilungsübergreifenden Behandlungsstandards für chronische und komplizierte Wunden an einem Universitätsklinikum

Meeting Abstract

  • Thomas Schmandra - J.W. Goethe-Universitätsklinikum, Klinik für Gefäß- und Endovascularchirurgie, Frankfurt am Main, Deutschland
  • Peter Knez - Universitätsklinikum Frankfurt am Main, Klinik für Gefäß- und Endovascularchirurgie, Frankfurt am Main, Deutschland
  • Claudia Haupt - J.W. Goethe-Universitätsklinikum, Klinik für Gefäß- und Endovascularchirurgie, Frankfurt am Main, Deutschland
  • Adnan Kukic - J.W. Goethe-Universitätsklinikum, Klinik für Gefäß- und Endovascularchirurgie, Frankfurt am Main, Deutschland
  • Eva Valesky - J.W. Goethe-Universitätsklinikum, Klinik für Gefäß- und Endovascularchirurgie, Frankfurt am Main, Deutschland
  • Thomas Schmitz-Rixen - J.W. Goethe-Universitätsklinikum, Klinik für Gefäß- und Endovascularchirurgie, Frankfurt am Main, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch351

doi: 10.3205/10dgch351, urn:nbn:de:0183-10dgch3516

Veröffentlicht: 17. Mai 2010

© 2010 Schmandra et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: 2006 wurden in unserem Haus 3260 chronische Wunden behandelt. Da abteilungsübergreifend kein Behandlungsstandard existierte fand sich neben hohem logistischem Aufwand und Lagerhaltungskosten ein oft unbegründeter Polypragmatismus mit nicht transparent nachvollziehbaren Therapien. Es sollte deshalb ein für alle verbindlicher Standard zur Wundbehandlung mit optimiertem Produktsortiment erarbeitet werden.

Material und Methoden: Eine interdisziplinäre und interprofessionelle Projektgruppe erarbeitete nach Analyse des Ist-Zustandes von Behandlungsstrategien, Wunddokumentation, Lager- und Verbrauchssituation einen Wundbehandlungsstandard und traf nach Testung und wissenschaftlicher sowie betriebswirtschaftlicher Überprüfung eine Auswahl entsprechender Produkte zur Wundversorgung. Nach einem Pre-Test über vier Wochen erfolgte die Analyse der Anwendbarkeit des Standards und der ausgewählten Produkte.

Ergebnisse: Die Auswertung zeigte eine Vollimplementierung des Standards mit global guter bis sehr guter Bewertung. Anwendungsprobleme traten so gut wie nicht auf. Der Schulungsbedarf wurde als niedrig eingestuft. Es fand sich ein erheblicher Sicherheitszuwachs bezüglich Wunddokumentation und Behandlungsfestlegung. Die Vorher/Nachher-Analyse zeigte bezüglich Qualität, Aufwand und Ablauf ein signifikant besseres Ergebnis des neuen Behandlungsstandards. Die Produktauswahl wurde überwiegend positiv beurteilt, Sonderbestellungen von Verbandsmaterial zeigten sich massiv rückläufig. Die Kostenersparnis im Evaluationszeitraum betrug 17.000 Euro. Nach Analyse der Ergebnisse wurde der Behandlungsstandard klinikweit eingeführt

Schlussfolgerung: Die Einführung eines evidenzbasierten, klinikweit verbindlichen Standards kann zu einer deutlichen Qualitätsverbesserung der Wundbehandlung führen. Durch Straffung des Produktsortimentes ist eine deutliche Kostenersparnis bei gleichzeitig gesteigerter Anwender- und Patientenzufriedenheit möglich.