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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Qualitätssicherungstudie "Kolorektales Karzinom" – der Weg zur europäischen Studie

Meeting Abstract

  • Pawel Mroczkowski - Universitätsklinikum Magdeburg, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Magdeburg, Deutschland
  • Rainer Kube - Universitätsklinikum Magdeburg, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Magdeburg, Deutschland
  • Adam Dziki - Universitätsklinikum Magdeburg, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Magdeburg, Deutschland
  • Ingo Gastinger - Universitätsklinikum Magdeburg, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Magdeburg, Deutschland
  • Hans Lippert - Universitätsklinikum Magdeburg, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Magdeburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch350

doi: 10.3205/10dgch350, urn:nbn:de:0183-10dgch3501

Veröffentlicht: 17. Mai 2010

© 2010 Mroczkowski et al.
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Gliederung

Text

Material und Methoden: Die deutsche Qualitätssicherungsstudie „Kolorektales Karzinom“ wurde in 2000 initiiert. Bis 2007 wurden Daten zu Diagnostik, Operation, Komplikationen und Nachsorge von 57.429 Patienten erhoben. Dieses Modell wurde 2008 auf Polen erweitert. Allein in diesem Jahr wurden in den beiden Ländern Daten von 3.118 Patienten mit Rektumkarzinom gesammelt.

Ergebnisse: Behandelt wurden 60,6% Männer (Durchschnittsalter 66,5 (24–94) Jahre) und 39,4% Frauen (Durchschnittsalter 69,4 (26–98) Jahre). Die mediane stationäre Aufenthaltsdauer lag bei 2 Tagen präoperativ und 13 Tagen postoperativ. Die Resektionsquote lag bei 94,6%, 84,3% Eingriffe waren kurativ. 59,8% Patienten befanden sich präoperativ im Stadium cT3, 10,0% im cT4. 42,7% Patienten hatten ASA Stadien III und IV. Eine präoperativ metastasierte Krankheit wurde bei 17% und eine neoadjuvante Behandlung wurde bei 37,3% der Kranken durchgeführt. Die Extirpationsrate lag bei 22,0%. Eine anteriore Resektion dauerte durchschnittlich 156,0±54,6 Minuten, eine Extirpation 209,5±60,00 und eine Resektion nach Hartmann 178,4±69,3 Minuten.

Eine TME wurde bei 94,1% Patienten durchgeführt. Intraoperative Komplikationen traten bei 5,9% Patienten auf, allgemeine postoperative Komplikationen bei 18,7% und chirurgische bei 28,7%, davon Anastomosenisuffizienz in 10,5%. Eine R0-Situation konnte bei 84% Patienten erreicht werden. 84,1% der TEM-Präparate waren bezeichnet als „gut (1)“ gemäß der MERCURY-Klassifikation.

Schlussfolgerung: Unabhängige, sich selbst-finanzierenden Qualitätssicherungsstudien sind eine attraktive und hochwertige Alternative zu administrativen Verfahren. Die Studie umfasst inzwischen weitere EU-Länder und steht weiterhin auch allen deutschen Kliniken offen.