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Präkonditionierung der Rattenleber mit Hemoglobin-Glutamer 200 (OXYGLOBIN®) reduziert den Konservierungs/Reperfusionsschaden durch Hämoxigenase-1 Induktion
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Veröffentlicht: | 17. Mai 2010 |
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Einleitung: Hämoglobin-Glutamer 200 (HbG200; Oxyglobin ® , Biopure Corp.) ist eine kommerziell erhältliche zellfreie Hämoglobinlösung, die wie kürzlich gezeigt eine Induktion der Hämoxygenase (HO)-1 in der Leber bewirkt (JSR 2008;150:243-254). Ziel dieser Studie war die Verminderung des hepatischen Ischämie/Reperfusionsschadens (I/R) durch HbG200-Präkonditionierung der Rattenleber in einem ausgedehnten kalten Ischämiemodell.
Material und Methoden: Die maximale HO-1 Expression in der Wistar-Rattenleber wurde nach intravenöser HbG200 Applikation über einen Zeitraum von 24Std durch wiederholte Western-Blot Analysen determiniert. Nach Hepatektomie und 8Std (Gruppe A, n=7) bzw. 44Std (Gruppe B-D, jeweils n=7) Organkonservierung mit UW-Lsg. bei 4°C, erfolgte die Reperfusion der Leber unter Verwendung des Modells der isoliert perfundierten Rattenleber (IPRL) bei 37°C für 180Min. Die Präkonditionierung der Leber erfolgte in Gruppe C und D 12Std vor Hepatektomie durch intravenöse HbG200 Applikation. In Gruppe D wurde 60Min vor Organentnahme die HO-1 Aktivität durch intraperitoneale Applikation von Zinn-Protoporphyrin (SnPP) blockiert.
Ergebnisse: Die HbG200 Infusion erhöhte den Hb-Wert um 3,2g/dl. Nach 180Min Reperfusion der konservierten Rattenleber zeigte sich eine signifikante Reduktion von ALT/AST in Gruppe C (121±14u/l / 236±21u/l) gegenüber Gruppe B (424±109u/l / 492±146u/l). Höchste Werte zeigten sich nach HO-1 Blockade in Gruppe D (603±51u/l / 683±38u/l). Die portale Flußrate zeigte sich nach HbG200 Präkonditionierung in Gruppe C signifikant erhöht und nahezu identisch mit Flussraten wie bei Gruppe A. Auch die Galleproduktion zeigte sich in Gruppe C mit 0,91±0,16ml/180Min gegenüber Gruppe B (0,54±0,2ml/180Min) signifikant erhöht. Weiterhin zeigt sich histologisch eine geringere zelluläre Schädigung in Gruppe C gegenüber Gruppe B.
Schlussfolgerung: Die intravenöse HbG200 Präkonditionierung der Leber ermöglicht eine ausgeprägte Reduktion des kalten I/R Schadens durch HO-1 Induktion der Leber. Die Validierung der in vitro Ergebnisse erfolgt derzeit durch die Rattenlebertransplantantation.