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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Biomechanische Untersuchungen von Plattenosteosynthesen bei Außenknöchelfrakturen im Modellversuch

Meeting Abstract

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  • Robert Joseph Julian - Helios Klinikum Berlin Buch, Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Überregionales Traumazentrum, Berlin, Deutschland
  • Jörg Schmidt - Helios Klinikum Berlin Buch, Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Überregionales Traumazentrum, Berlin, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch329

doi: 10.3205/10dgch329, urn:nbn:de:0183-10dgch3296

Veröffentlicht: 17. Mai 2010

© 2010 Julian et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Zur Versorgung von Außenknöchelfrakturen werden eine Vielzahl von Plattenosteosynthesen angeboten. Diese unterscheiden sich in Plattendesign, Material und der möglichen Winkelstabilität. In diesem Versuchsaufbau wurden 4 Plattensysteme gegenübergestellt und die Vor- und Nachteile durch biomechanische Messungen ermittelt.

Material und Methoden: Für diese Versuchsreihe wurden als Ersatz des menschlichen Außenknöchelknochens Fibulae von einjährigen Schweinen verwendet, an einer definierten Stelle osteotomiert und mittels 3,5 mm Drittelrohr-Stahlplatte, 2,7 mm DCP-Titanplatte, 2,7 mm winkelstabiler Titanplatte und 3,5 mm LCP-Stahlplatte osteosynthetisch versorgt. Um die Plattenosteosynthesen miteinander Vergleichen zu können, wurde eine standardisierte Einspannvorrichtung entwickelt. Die biomechanischen Untersuchungen erfolgten als dynamische Kraft-Wegmessung. Stopp der jeweiligen Messung wurde für das Versagen des Osteosynthesemateriales oder des Knochens festgelegt.

Ergebnisse: Die biomechanischen Messungen im Modellversuch an Schweineknochen konnten Schwachstellen der einzelnen Plattenosteosynthesen herausfiltern. Im direkten Vergleich zeigen winkelstabile Implantate (2,7 mm DCP versus 2,7 mm winkelstabile Platte) keinen Vorteil in der Kraft-Wegkurven. Die Anzahl der Platten und Schraubenausbruchrate aus dem Knochen steigt allerdings mit Zunahme der Kraft-Wegkurve. Die höchste Kraft-Wegkurve wurde bei den 3,5 mm LCP-Plattensystemen gemessen. 2,7 mm starke Implantate zeigen signifikant höhere Kraft-Wegkurven gegenüber den 3,5 mm Drittelrohrplatten an. Nicht besetzte Schraubenlöcher stellen sich als Sollbruchstellen für Plattenbrüche oder Plattenverschrenkungen dar.

Schlussfolgerung: Im Modellversuch wurden 4 Plattensysteme zur Außenknöchelosteosynthese untersucht. 2,7 mm Plattensysteme zeigen sich als bevorzugtes Osteosynthesematerial bei hoher Stabilität, geringer Weichteilirritation und Möglichkeit der Winkelstabilität.

Ausblick: Es wurden Schraubendummies für die nicht besetzten Löcher der winkelstabilen Implantate entwickelt. Diese können das Materialversagen der winkelstabilen Plattensysteme minimieren und somit die Kraft – Wegkurve optimieren.