Artikel
Transanale Tumorabtragung mittels Single-Port-Video-Rektoskopie – eine neue Anwendungsmöglichkeit für den „SILS“-Port
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 17. Mai 2010 |
---|
Gliederung
Text
Einleitung: Transanale Tumorabtragungen bei hoch gelegenen Pathologien im Rektosigmoid sind eine chirurgisch technische Herausforderung. Die transanale endoskopische Mikrochirurgie (TME) ist zudem mit einem hohen Geräteaufwand und einer erheblichen Sphinkterdehnung verbunden. Transabdominelle Verfahren sind mit der Morbidität der tiefen Rektumchirurgie assoziert.
Material und Methoden: Ein 67 Jahre alter Patient wird wegen rezidivierenden unteren gastrointestinalen Blutungen zugewiesen. Kolonoskopisch zeigt sich ein grosses breitbasiges Adenom (Histologie) 20 cm ab ano mit der Indikation zur chirurgischen transanalen Tumorexzision
Ergebnisse: Patient in SSL in Intubationsnarkose. Unter anoskopischer Kontrolle platzieren eines 20 french Foleykatheter oral von Tumor im Sigma. Füllen des Ballons unter Sicht mit 12 ml NaCl. Transanales Einsetzen des „SILS“-Port-s (Covidien). Herstellen eines Pneumo-Rectums mit CO2 (10 mmHg). Nach oral, neben dem Ballon ins Sigma durchtretendes CO2 wird fortlaufend durch den offenen Foleykatheter nach transanal dekomprimiert. Unter Kamera-Kontrolle (5 mm Optik) exakte Lokalisation des 20 mm grossen Tumors. Mittels „laparoskopischer“ 5 mm Fasszange und 10 mm Endo-GIA (Covidien) kann der Tumor tangential an der Basis im Gesunden abgetragen werden.
Schlussfolgerung: Instrumentenentwicklung im Zusammenhang mit SILS und NOTES ergeben unerwartete neue „spinn-off“ Möglichkeiten in anderen Bereichen. Der Fallbericht zeigt eine neue attraktive Anwendungsmöglichkeit des SILS-Ports. Die Single-Port-Video-Rektoskopie nach Boldog ist neue schonende Operationstechnik.